11.6.10.4 - Entwurf zu einem dreigeschossigen Gebäude, Grundriß



11.6.10.4 - Entwurf zu einem dreigeschossigen Gebäude, Grundriß


Inventar Nr.: L GS 15801
Bezeichnung: Entwurf zu einem dreigeschossigen Gebäude, Grundriß
Künstler: Johann Heinrich Wolff (1792 - 1869), Zeichner/-in, fraglich
Datierung: um 1830
Geogr. Bezug:
Technik: Graphit, rosa laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 30,4 x 46,5 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: oben rechts: "Bl. 214" (Feder in Rot)
in der Darstellung: Beschriftungen (Graphit)


Katalogtext:
Auf dem Blatt verteilt sind fünf Grundrisse, die sich auf ein unbekanntes dreigeschossiges Fachwerkgebäude beziehen.
In der oberen Blatthälfte befindet sich mittig der Erdgeschoßgrundriß des neunachsigen Baues mit Eckrisaltgliederung. Daß der Bauplanung ein repräsentativer Anspruch zugrunde lag, verdeutlichen der Viersäulenportikus und die mit diesem verbundene Auffahrt. Im Innern erschließt ein quer verlaufender Korridor die vorder- und rückseitig angelegte Raumfolge, wobei in der mittleren Gebäudeachse das weiträumige Vestibül und das daran anschließende Treppenhaus mit zweiläufiger Treppe liegen. Die vordere, zum Portikus gewandte Raumfolge zeigt eine Enfilade-Struktur ohne Zwischenflure, die direkt in die Eckpavillons übergeht.
Über Galerien, deren Grundrisse unvollständig in Graphit eingetragen sind, sollte eine Verbindung zwischen dem Mittelbau und seitlichen Pavillons hergestellt werden. Dabei geben die eingezeichneten Pferdeboxen innerhalb des linken Pavillons diesen als Marstall zu erkennen. Die Funktion des rechten Pavillonbaus ist dagegen nicht so offensichtlich. Der mittlere, längsrechteckige Raumteil öffnet sich loggiaartig vermutlich zu dem sich hier anschließenden Garten. Die innere Längswand wird durch eine große Rundbogennische erweitert. Rechter Hand sind drei weitere, an dieser Stelle quer angelegte Pferdeboxen eingetragen.
Die beiden in der unteren Blatthälfte plazierten kleineren Grundrisse betreffen offensichtlich das erste (links) und zweite Obergeschoß desselben Gebäudes mit einer vom Erdgeschoß abweichenden Raumfolge. Der mittlere Erschließungsgang ist weggefallen, so daß in beiden Geschosse die Räume ohne Korridorsystem aneinanderstoßen. Die schmalen, seitlichen Querräume dienen hier der Beheizung der Zimmer. Dem großen,m axial ausgerichteten Saal sind zwei als Wohnzimmer ausgewiesene Räume zugeordnet. Im linken Eckrisalit ist eine dreiteilige Raumabfolge mit großem Mittelsaal angelegt, die sich in gleicher Struktur auch im zweiten Obergeschoß wiederfindet. Im zweiten Obergeschoß soll der vorderseitige große Raum wohl als Billardsaal fungieren. In dieser Etage sind verschiedene Zimmer durch die eingezeichneten Bettstellen als Schlafzimmer ausgewiesen.
Erläuterungen in der Darstellung zu Materialaufwendungen (Tannenholz in entsprechender Länge und Stärke) deuten auf eine konkrete Planung hin. Eine Zuordnung dieses zum Nachlaß Wolff zählenden Blattes gelang bisher jedoch nicht. Die Zeichentechnik - Lavierung über einer Graphitvorzeichnung - läßt auf eine Arbeit von Johann Heinrich Wolff schließen.
Stand: September 2004, überarbeitet Mai 2005 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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