2.3.11 Corps de Logis: Keller


Es haben sich zahlreiche Grundrisse erhalten, an denen die Raumaufteilung ablesbar wird. Dabei zeichnete Jussow zunächst einen Grundriß, der dann zur weiteren Bearbeitung vervielfältigt wurde. Zunächst wurde die äußere Gebäudeform und dann erst die Innenraumaufteilung gesucht. So entstanden die Grundrisse und die Distribution der Räume zu einem Zeitpunkt, da bereits gebaut wurde.
Obwohl Du Ry Jussow unterlegen war, arbeitete er weiter an dem Bauvorhaben des Corps de Logis mit und hatte vermutlich großen Einfluß auf die Konzeption der Raumaufteilung. Er berichtete dem Landgrafen als Verantwortlicher in den Baurapporten, wodurch Wilhelm stets genau über den Bauvorgang unterrichtet war (StAM Best. 7b 1/321, fol. 33, 57, 75; StAM Best. 300 E 12/10, fol. 53 verso, 59, 83; StAM Best. 300 E 12/9; StAM Best. 6a, Nr. 153, fol. 28).
Im November 1791 begannen die Arbeiter, die Fundamente auszuheben, im Januar 1792 wurden die Verträge mit den Handwerkern geschlossen, die Du Ry gegenzeichnete, und im März der erste Stein gelegt. 1798 wurden Kuppel und Dach mit Kupfer belegt, die Verbindungsterrassen zwischen den Bauten errichtet und nach Vollendung des Außenbaus das Areal in Wilhelmshöhe umbenannt. 1799 erfolgte die Verlegung der Bibliothek aus dem Weißensteinflügel in das Corps de Logis, das erstmals am 8. Juni dieses Jahres anläßlich des Besuchs Friedrich Wilhelm III. von Preußen und seiner Gattin Luise repräsentativ genutzt wurde. 1800 endet die Auflistung der Baumaßnahmen in den von Strieder und Jussow geführten "Historischen Nachrichten", wenn es auch noch im Inneren letzte Details zu bearbeiten galt. Beispielsweise wurde erst 1802 das Treppengeländer fertiggestellt.

Text übernommen aus Katalog Kassel 1999/CD-Rom [FCS]




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