2.3.19 Verbindungsbauten: Entwürfe


Bereits in seinem Wettbewerbsentwurf vom November 1791 plante Jussow Terrassen zu errichten, welche die drei Schloßflügel miteinander verbinden sollten. Mit Durchfahrten versehen wurden diese auch ausgeführt. Sie verunklärten die Dreiteiligkeit der Anlage nicht und trugen damit ganz erheblich zur Wirkung des Schlosses bei. Die späteren Aufstockungen zerstörten die Intentionen des Bauherrn und des Architekten.
Präzise schildert Jussow in den "Historischen Nachrichten" die 1798 erfolgte Errichtung der Terrassen (Holtmeyer 1913, S. LXXXI-LXXXIII; vgl. Dittscheid 1987, S. 145), die zur Selbstinszenierung der Fürsten dienen konnten. So bemerkt das "Journal des Luxus und der Moden" im Juli 1799 über den Besuch des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. und seiner Gattin Luise: "Das Volk bedeckte den freyen Platz vor dem Schlosse und blieb geduldig ein paar Stunden stehen, um das königliche Paar wieder über die Communikationsbrücke gehen zu sehen, welche das Hauptgebäude mit dem linken Flügel verbindet, den die hohen Gäste bewohnen [...]. Nach aufgehobener Tafel ging die Königin von ihrer Schwester, der Erbprinzessin von Thurn und Taxis und ihrer Schwägerin, der Erbprinzessin von Hessen begleitet, im langsamen Schritt über die obengenannte Brücke aus dem Corps de Logis in ihren Flügel" (zit. nach Heidelbach 1909, S. 274; vgl. Dittscheid 1987, S. 146f.).

Text übernommen aus Katalog Kassel 1999/CD-Rom [FCS]




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