2.6.1 Vorentwürfe


"Die vorzügliche schikliche Lage des Platzes über dem Thiergarten, wo ehemals ein Steinbruch gewesen, und die schöne Aussicht, die man dort findet, veranlaßten Serenißimum", so die "Historischen Nachrichten von der Umschaffung des Weissensteins" für das Jahr 1793, "diesen Ort zu wählen, um daselbst ein Gebäude nach der Form der alten Gothischen Schlößer erbauen zu laßen, und es, da es auf Felsen gegründet ward, Felsenburg zu benennen" (Holtmeyer 1913, S. LXIV). Die Ausführungsentwürfe GS 5649, GS 5648 und GS 5633 wurden am 18. November 1793 vom Landgrafen approbiert. Am 2. Dezember wurde der Grundstein zu der Anlage gelegt und mit den Mauerarbeiten begonnen.
Insgesamt sind drei verschiedene Vorprojekte überliefert, die jeweils versatzstückartig die wichtigsten Gebäudeteile der geplanten Ruine umgruppieren: den Bergfried, den Küchenbau, die Toranlage sowie, auf einigen der Pläne, einen kleineren ruinösen Eckturm. Alle Vorprojekte zeigen mit dem Ausführungsentwurf große Übereinstimmung. Teilweise finden sich Graphiteinzeichnungen von Varianten auf den Grundrissen, die Jussow wohl in der Diskussion mit dem Landgrafen entwickelt hat. Diese legen nahe, daß die verschiedenen Entwürfe in enger zeitlicher Abfolge dem Landgrafen vorgelegt wurden, wie es häufig bei den Bauvorhaben von Jussow der Fall war (Dittscheid 1987, S. 164-167 datiert die Vorprojekte dagegen zwischen 1791 und 1793).

Text übernommen aus Katalog Kassel 1999/CD-Rom [CL]




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