1.29.2.5 - Kassel, Ständehaus, Entwurf, Grund- und Aufrisse



1.29.2.5 - Kassel, Ständehaus, Entwurf, Grund- und Aufrisse


Inventar Nr.: GS 16761
Bezeichnung: Kassel, Ständehaus, Entwurf, Grund- und Aufrisse
Künstler: Johann Daniel Wilhelm Eduard Engelhard (1788 - 1856), Architekt/-in
Datierung: 1832
Geogr. Bezug: Kassel
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, grau, braun, rosa laviert, mit Gold gehöht
Träger: Karton
Wasserzeichen: -
Maße: 45,7 x 36,1 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab ohne Maßeinheit, unbezifferter Maßstab ohne Maßeinheit
Beschriftungen: unten mittig: "Project zu einem neuen Ständehause nach dem Programme vom 18ten März 1832." (Feder in Schwarz)
unten rechts: "Engelhard." (Feder in Schwarz)
in der Darstellung: Benennung der Ansichten und Räumlichkeiten (Feder in Schwarz)
verso: "III. D 10"; "47" (Graphit)


Katalogtext:
Der vorliegende Entwurf zum neuen Ständehaus ist auf der Grundlage der Vorstudien GS 15814, GS 15857, GS 16736 und GS 16744 entwickelt und auf einem Blatt mit einem lavierten Aufriß, zwei Grundrissen und einer lediglich als Linienzeichnung angefertigten Seitenansicht dargestellt. Insgesamt ist das Projekt dabei in seinen Ausmaßen etwas reduziert und bei der Grundrißdisposition differenziert worden. Aus der Beschriftung geht hervor, daß das Projekt für den zweiten Wettbewerbsdurchgang im Frühjahr 1832 angefertigt wurde.
Unter Wegfall des Sockelgeschosses ist die in GS 15857 entworfene Fassadengestaltung der Hauptfront mit dem dominanten Giebelportikus, der das flache Dach überragt, weitgehend übernommen. Die Formen der dahinterliegenden Tür- und Fensteröffnungen sind getauscht, so daß sich nun im Erdgeschoß gerade und im Obergeschoß rundbogige Abschlüsse finden. In den Seitentrakten, deren Fassaden Quaderungen aufweisen, sind im Erdgeschoß zusätzliche Türen zur Erschließung der hier vorgesehenen Räume für die Wache und den Pedell eingeplant. Die in GS 16744 entwickelte Idee zu zwei Innenhöfen mit flankierenden Korridoren ist zugunsten zweier breiterer Flure seitlich des Saales aufgegeben. In den vorderen Quertrakten sollten in den Erd- und Obergeschossen außer der Wache die Wohnungen des Pedells und eines Expedienten untergebracht werden. Der hinter dem Saal angeordnete Querbau enthält im Erdgeschoß eine Bibliothek, Beratungszimmer und ein überwölbtes Archiv und darüber die Wohnung des Landsyndikus.
Der Ständesaal, der sich im Zentrum der Anlage befindet und durch das quergelagerte Vestibül zu erreichen ist, hat im oberen Bereich der Längswände Fenster. Demnach hat Engelhard den Gedanken an eine monumentale Überwölbung, wie in GS 15814 dargestellt, hier aufgegeben. Reduziert gegenüber dem ersten Entwurf ist schließlich auch die Auffahrtsrampe mit Treppe, die durch liegende Löwen akzentuiert wird.
Die Zeichnung ist in überlegter und ausgewogener Weise sorgfältig auf dem Karton verteilt und ausgeführt. Die etwas nachlässig wirkende Lavierung des Aufrisses steht dazu in gewissem Kontrast.
Stand: August 2007 [GF]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 20.09.2017



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