3.108.1.1 - Schachten, Kirche, Entwurf, Grund- und Aufriß



3.108.1.1 - Schachten, Kirche, Entwurf, Grund- und Aufriß


Inventar Nr.: GS 16765
Bezeichnung: Schachten, Kirche, Entwurf, Grund- und Aufriß
Künstler: Johann Daniel Wilhelm Eduard Engelhard (1788 - 1856), Zeichner/-in
Datierung: 1825-1835
Geogr. Bezug: Grebenstein-Schachten
Technik: Graphit
Träger: Papier
Wasserzeichen: "J WHATMAN / [...]" (Jahreszahl beschnitten)
Maße: 53,3 x 33,7 cm (Blattmaß)
Maßstab: zwei bezifferte Maßstäbe ohne Maßeinheit
Beschriftungen: unten rechts: "Kirche erbaut von / Freiherrn v. Schachten / zu Schachten (?)" (Graphit)
verso: "C" (Farbstift in Rot)


Katalogtext:
Die als Vorlage für eine nicht realisierte Publikation angefertigte Zeichnung zeigt den Aufriß der südöstlichen Hauptfront und den Gebäudegrundriß in der ursprünglichen Planungskonzeption, die nur in reduzierter Form ausgeführt wurde. Für die Fassaden hatte Engelhard eine Gliederung durch Pilaster vor Quadermauerwerk, möglicherweise in Putz, vorgesehen. Das Hauptportal sollte durch ein großes halbrundes Oberlicht sowie durch reiche Ornamentierung akzentuiert werden. Die bei der Ausführung des Gebäudes verwendete horizontale Verdachung über der Tür findet sich nicht. In der Gebälkzone ist ein aufwendiger Dekor aus Engelsköpfen in Laubwerkkränzen im Wechsel mit Bibelzitaten dargestellt. Der ausweislich der Schnittzeichnung GS 16767 als Fachwerkkonstruktion geplante Dachreiter zur Aufnahme der freihängenden Glocke und einer Uhr sollte durch Verputz wie aus Stein gefügt erscheinen.
Insbesondere die Form des Dachreiters, aber auch die Gestaltung des Portalbereichs lassen erkennen, daß sich Engelhard durch Elemente italienischer Sakralarchitektur anregen ließ, wie der Vergleich etwa mit der Kirchenfassade GS 16785 zeigt.
Im Innern des quadratischen Baues mit Apsis tragen vier freistehende Säulen die Decke. Neben dem großen Oberlicht des Portals dienen zwei weitere Fenster der Beleuchtung des Raumes. Das aufwendige Muster des Bodenbelags spiegelt wie der Außenbau italienische Anregungen wider. Das auf Altar und Kanzel in der Apsis ausgerichtete Gestühl in der Raummitte wird durch erhöht angeordnete Sitzmöglichkeiten parallel zu den Wänden ergänzt.
Die in feiner Strichzeichnung in Graphit ausgeführte Darstellung weist die bei Engelhard übliche Präzision und Detailfreudigkeit auf.
Stand: August 2007 [GF]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 20.09.2017



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