2.6.9.27 - Kassel-Wilhelmshöhe, Löwenburg, Skizzen und Entwürfe zu vier neogotischen Stühlen, perspektivische Ansicht; Skizze zu einem Gebäude, Aufriß



2.6.9.27 - Kassel-Wilhelmshöhe, Löwenburg, Skizzen und Entwürfe zu vier neogotischen Stühlen, perspektivische Ansicht; Skizze zu einem Gebäude, Aufriß


Inventar Nr.: GS 5722
Bezeichnung: Kassel-Wilhelmshöhe, Löwenburg, Skizzen und Entwürfe zu vier neogotischen Stühlen, perspektivische Ansicht; Skizze zu einem Gebäude, Aufriß
Künstler: Heinrich Christoph Jussow (1754 - 1825), fraglich
Datierung: um 1800
Geogr. Bezug: Kassel-Wilhelmshöhe
Technik: Graphit, Feder in Schwarzgrau
Träger: Papier
Wasserzeichen: keine Angabe
Maße: 33,1 x 50,8 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: verso: "Alter Bestand" (durchgestrichen) (Graphit)


Katalogtext:
Auf dem zweimal gefalteten Blatt sind zwei Stühle und zwei Armlehnstühle abgebildet. Bei diesen sauber gezeichneten und konsequent durchgeführten Entwürfen wurde der Versuch unternommen, einen neuen Stil zu entwickeln. Sie sind als Massivholzmöbel im gotischen Stil aufzufassen, wobei Brett- und Vierkantholz als konstruktive Elemente erkannt wurden, aus denen sich die Gesamtform und das Ornament entwickeln. Teile des Architekturornaments, wie Spitzbögen und Rosetten, wurden zu konstruktiv verständlichen Elementen des Möbels uminterpretiert. Insgesamt sind die Stühle skulptural durchgestaltet. Klassizistische Elemente sind nur in den Zargen und Beinformen erkennbar. So stehen die Stühle auf Baluster-, Pfosten- oder Bündelpfeilerbeinen.
Die Möbel können unter dem Eindruck englischer Vorbilder, die Jussow bei seinem Englandaufenthalt gesehen hat, entstanden sein, aber ebensogut auch nach den weitverbreiteten und vielgelesenen Journalen jener Zeit, die Vorlagen veröffentlichten. So publizierte 1796 Joseph Friedrich von Rachnitz Möbel im "Gotischen Geschmack" und zeigte Stühle, die ähnlich architektonisch ausgeformte Rückenlehnen hatten (Rachnitz 1796, Taf. 44).
Die Skizze, die in der rechten Blatthälfte wiedergegeben ist, zeigt einen zweigeschossigen Aufriß mit Bogenstellungen im Erdgeschoß. Möglicherweise handelt es sich um den Mittelbau des Schlosses Wilhelmshöhe.

Text übernommen aus Katalog Kassel 1999/CD-Rom [ST]


Literatur:
Katalog Kassel 1999/CD-Rom


Letzte Aktualisierung: 09.04.2015



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