1.47.2.1 - Kassel, Entwurf zu einem Exerzierhaus auf den "Elysäischen Feldern" an der Ecke Fünffensterstraße/Königsstraße, zur Garde-du-Corps-Kaserne gehörig, Aufriß der Längs- und Schmalseite



1.47.2.1 - Kassel, Entwurf zu einem Exerzierhaus auf den "Elysäischen Feldern" an der Ecke Fünffensterstraße/Königsstraße, zur Garde-du-Corps-Kaserne gehörig, Aufriß der Längs- und Schmalseite


Inventar Nr.: GS 5890
Bezeichnung: Kassel, Entwurf zu einem Exerzierhaus auf den "Elysäischen Feldern" an der Ecke Fünffensterstraße/Königsstraße, zur Garde-du-Corps-Kaserne gehörig, Aufriß der Längs- und Schmalseite
Künstler: Heinrich Christoph Jussow (1754 - 1825), Architekt/-in
Datierung: um 1800
Geogr. Bezug: Kassel
Technik: Graphit, Feder in Braun, graubraun und schwarz laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: keine Angabe
Maße: 46,8 x 63,9 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: oben mittig: "Entwurf zu einem zu erbauenden Exercier Hause / von 300 Fus Länge und 150 Fus Breite. / Aufriß nach der Königs-Strase." (Feder in Braun)
mittig: "Aufriß von der langen Seite des Gebäudes." (Feder in Braun)
in der Darstellung: "Das große (?) ... 2 5/8 ... / oder 2'-8'' ..." (Graphit)
unten rechts: "Jussow inv" (Feder in Braun)


Katalogtext:
Der Entwurf enthält Elemente der beiden anderen Varianten aus der Potsdamer Plankammer (SPSG, Plankammer, Bestand Kassel XVI, Nr. 5/8 u. Nr. 6/10; vgl. Manuskript Schuchard/Dittscheid), ist aber vom architektonischen und skulpturalen Aufwand am anspruchsvollsten. Die Schmalseite wird von dem Mittelrisalit mit Triumphbogencharakter beherrscht. Er überragt die seitlichen Rücklagen deutlich und ist durch ein dorisches Gebälk sowie die Skulptur einer auf Waffen thronenden Minerva ausgezeichnet. Durch Eckpylone mit bekrönenden Trophäen wird ein neues Motiv angefügt und die Wirkung der Fassade erhöht.
Die Fassade der Längsfront wird wie in der erstgenannten Variante in Potsdam durch ein palmettengeschmücktes Gurtgesims, auf dem die Fenster sitzen, sowie durch das markant ausgebildete Kranzgesims stark horizontal gegliedert. Als zweites neues Element neben den Eckpylonen erscheint in der Mitte eine aufwendig gestaltete Fensterarchitektur. Sie besteht aus einem Portikus mit vier dorischen Säulen, die in seitliche Wandfelder eingestellt sind. Die basenlosen Säulen mit glatten Schäften tragen den um das Gebäude umlaufenden Architrav und das Kranzgesims. Eine auf zwei Stufen plazierte große Trophäengruppe akzentuiert die Architektur hier zusätzlich.
Das hoch über die Wände aufsteigende Tonnendach mit Abwalmungen spielt eine entscheidende Rolle für das Erscheinungsbild des Bauwerks.

Text übernommen aus Katalog Kassel 1999/CD-Rom [GF]


Literatur:
Katalog Kassel 1958, S. 33, Nr. 85; Reuther 1959, S. 52; Bangert 1969, S. 116, Anm. 18; Katalog Kassel 1999/CD-Rom; Katalog Kassel 1999/1, S. 208, Kat.Nr. 71


Letzte Aktualisierung: 09.04.2015



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