11.11.4.8 - Entwurfsblatt mit drei Öfen, Ansicht
Inventar Nr.:	GS 6106
Bezeichnung:	Entwurfsblatt mit drei Öfen, Ansicht
Künstler:	unbekannt
Datierung:	um 1800
Geogr. Bezug:
Technik:	Graphit, Feder in Grauschwarz
Träger:	Papier
Wasserzeichen:	keine Angabe
Maße:	26,6 x 40,8 cm (Blattmaß)
Maßstab:	-
Beschriftungen:

Katalogtext:
Das Blatt zeigt drei Ofenentwürfe in der nüchternen, sachlichen Strenge des Klassizismus.
Der linke Entwurf weist als Verzierung des hochrechteckigen Heizkörpers allein eine quadratische Reliefplatte auf, in deren sechseckigem Innenfeld eine Deckelvase gegeben ist. Der Ofen wird nach oben durch einen mit Weinranken und -trauben ornamentierten Fries und einen Eierstab abgeschlossen, auf dem ein flacher Giebel lagert.
Der mittlere Entwurf variiert die beibehaltene Grundstruktur in der Sockelpartie durch einen hohen Akanthusblattstab und ein Rosettenband unterhalb des Giebels. Bekrönt wird der Ofen mit einem von zwei Schwänen umfangenen Krater.
Der rechte Entwurf ersetzt den Giebel durch eine geschwungene Bekrönung, auf der die Statuetten der drei Grazien stehen, die einen Korb über ihren Köpfen tragen. Die Sockelpartie des Heizkörpers ist wiederum mit einem breiten Akanthusblattstab belegt, während der obere Abschlußfries unterhalb des Gesimses von einem Palmettband verziert wird.
Die Entwürfe zeigen in ihrer reduzierten, einfachen Formgebung Verwandtschaft mit den von Carl Friedrich Schinkel um 1798 entworfenen Biskuitöfen für Schloß Charlottenburg.

Text übernommen aus Katalog Kassel 1999/CD-Rom [ST]

Eine Neuzuschreibung des Blattes konnte nach Abschluß der Redaktion durch Jan Mende vorgenommen werden. Das Ergebnis wird im Rahmen seiner Dissertation "Die Tonwarenfabrik Tobias Chr. Feilner. Kunst und Industrie im Zeitalter Schinkels" publiziert werden, die voraussichtlich Ende 2008 erscheinen wird.

Literatur: