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8.17.22.4 - Rom, Entwurf eines Sockels, Aufriß (recto); römische Skizzen, darunter der Äskulaptempel im Park der Villa Borghese (verso)



8.17.22.4 - Rom, Entwurf eines Sockels, Aufriß (recto); römische Skizzen, darunter der Äskulaptempel im Park der Villa Borghese (verso)


Inventar Nr.: GS 6342
Bezeichnung: Rom, Entwurf eines Sockels, Aufriß (recto); römische Skizzen, darunter der Äskulaptempel im Park der Villa Borghese (verso)
Künstler: Heinrich Christoph Jussow (1754 - 1825), Zeichner/-in
Datierung: 1785/86
Geogr. Bezug: Rom
Technik: Graphit, Feder in Braun (recto); Graphit (verso)
Träger: Papier
Wasserzeichen: keine Angabe
Maße: 30,1 x 29,5 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: mittig rechts: "13 von diesen (ursprünglich mit Graphit: "solche") Knoten" (Feder in Braun)


Katalogtext:
Die vermutlich in Rom entstandene Zeichnung - dafür spricht auch das Wasserzeichen "Fabriano" des Papiers - hält auf der Vorderseite den Entwurf für einen Sockel fest. Er hat schräg nach außen gestellte Wände und schließt mit einem doppelten Karnies-Profil ab. Die Außenkante ist mit einer in 13 Knoten aufgeteilten Leiste besetzt, die auf einer floralen Basis aufruht. Das Postament ist im rechten Teil mit Feder ausgeführt, während die linke Hälfte des Entwurfes nur in Graphit gezeichnet wurde. In die Front des Sockels skizzierte Jussow mit Graphit mehrere konzentrische Halbkreise ein, die in der Blattmitte auf ein Rechteck stoßen.
Die Skizzen auf der Rückseite von GS 6342 zeigen unter anderem einen Tierkopf, Tempelgrundrisse, Giebelfronten, eine ägyptisierende Säule und die Ansicht eines Gebäudes, dessen Wand mit einem Dreiecksgiebel abschließt. Wie bislang nicht bemerkt wurde, skizzierte Jussow eine Front- und Seitenansicht des ab 1785 von Antonio Asprucci und Christoph Unterberger errichteten Äskulap-Tempels im Park der Villa Borghese (Meeks 1966, S. 117). Der in allen ornamentalen Details bis hin zu den bekrönenden Figuren sorgfältig wiedergegebene Bau belegt das große Interesse Jussows an der zeitgenössischen klassizistischen Architektur in Rom. Da das Bauwerk in einem Garten steht, der damals in einen englischen Landschaftsgarten umgestaltet wurde, setzte sich Jussow mit dieser Gartenform bereits in Rom auseinander.
Außerdem befindet sich die Skizze eines Rundbogens mit eingestellten Säulen auf dem Blatt. Das Motiv taucht auch in dem Capriccio GS 6358 auf. Jussow hat es in GS 6332 gesondert studiert. Offenbar dachte sich Jussow eine Fortführung dieses Motivs, weil er nach rechts einen zweiten Bogen andeutete.

Text übernommen aus Katalog Kassel 1999/CD-Rom [FCS]


Literatur:
Katalog Kassel 1999/CD-Rom


Letzte Aktualisierung: 09.04.2015



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