3.33.3.1 - Fritzlar, Entwurf für eine neue Brücke, Aufriß und Grundriß



3.33.3.1 - Fritzlar, Entwurf für eine neue Brücke, Aufriß und Grundriß


Inventar Nr.: GS 7944
Bezeichnung: Fritzlar, Entwurf für eine neue Brücke, Aufriß und Grundriß
Künstler: August Matthäi (1756 - 1841), Ingenieur
Datierung: 1805
Geogr. Bezug: Fritzlar
Technik: Feder in Grau, grau, braun, rot und rosa laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: "D & C BLAUW / IV"
Maße: 38,9 x 62,8 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "fus"
Beschriftungen: oben mittig: "Grund und Aufriß der Neuen Brücke bey Fritzlar." (Feder in Schwarz)
unten rechts: "Matthaei / 1805" (Feder in Grau)
in der Darstellung: "Die Mauer wird 474 fus lang 10 fs hoch 4 dick mit Collage (?) versehen" (Feder in Grau)


Katalogtext:
Der Entwurf von 1805 zu einer nicht eindeutig bezeichneten "neuen Brücke bey Fritzlar" stammt von dem hessen-kasselischen Wege- und Brückeningenieur August Matthäi, zu dessen Amtsbereich der Frankfurter Straße die Stadt nach der Übernahme durch Hessen 1803 gehörte (zu Matthäi vgl. Has 1913, S. 722). Ob das dreibogige Bauwerk Teil der großen Ederbrücke unterhalb Fritzlars werden sollte, läßt sich nicht klar entscheiden, da die Zeichnung nicht eindeutig mit der Topographie in Übereinstimmung zu bringen ist (vgl. den Stadtplan bei Drach 1909, Taf. 5 oder die Darstellung bei Stock 1904, S. 72). Der Mauerdurchlaß sowie die Pflasterung unter dem ersten Bogen scheinen zunächst mit der zur Brücke führenden Rampe und dem Mühlenweg des mittleren Brückenabschnitts zwischen der Eder und dem ersten Mühlgrabenarm in Verbindung gebracht werden zu können. Jedoch reicht die etwa 37 m (130 Fuß) betragende Länge der Brücke nicht aus, den Bereich bis zum nördlichen Ufer zu überspannen. Die Distanz zwischen der erwähnten Rampe und diesem Ufer beträgt etwa 80 m.
Obwohl für den Entstehungszeitraum der Zeichnung Nachrichten über die Erneuerungsbedürftigkeit der alten Ederbrücke von Fritzlar vorliegen (Stadtarchiv Fritzlar, Abteilung 26, Abschnitt 7: Brücken und Stege, Konv. 40, Fasz. 1-3; frdl. Auskunft von Clemens Lohmann), dürfte sich das Projekt auf einen anderen Standort oder ein anderes Vorhaben beziehen. So wird 1809 ein Brückenbauvorhaben bei dem nahe Fritzlar gelegenen Dorf Obermöllrich erwähnt, das ebenfalls bei der Zuordnung des Blattes in Erwägung gezogen werden könnte.
Der Entwurf verrät mit den Korbbögen und den drei markant betonten Keilsteinen sowie der Bandquaderung, die im Mittelabschnitt angedeutet ist, Kenntnisse der aktuellen Tendenzen in der Brückenbaukunst, wie sie in Kassel die 1788 bis 1793 errichtete Wilhelmsbrücke widerspiegelte (Katalog Kassel 1999/1, Nr. 69). Sicherlich hat Matthäi für sein Aufgabengebiet eine einschlägige Schulung an der Kasseler Kunstakademie erhalten.
Stand: September 2004 [GF]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 28.06.2022



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