8.11.1.1 - Palermo, Kathedrale, perspektivische Ansicht



8.11.1.1 - Palermo, Kathedrale, perspektivische Ansicht


Inventar Nr.: L GS 11998
Bezeichnung: Palermo, Kathedrale, perspektivische Ansicht
Künstler: Julius Eugen Ruhl (1796 - 1871), Zeichner/-in
Datierung: 1819 (nach)
Geogr. Bezug: Palermo
Technik: Graphit
Träger: Transparentpapier
Wasserzeichen: -
Maße: 23,2 x 41,3 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: oben links: "Dom in Palermo" (Graphit)
verso: "Palermo - Dom" (Graphit)


Katalogtext:
Die Kathedrale von Palermo, die Hauptkirche Siziliens, hat Julius Eugen Ruhl auf seiner Sizilienreise besichtigt und in Blatt 10 der "Ricordi d'Italia" festgehalten, welches als Vorlage für diese Kopie auf Transparentpapier diente.
Die Besonderheiten dieses aufwendigen, mehrfach veränderten Baues hat Gregorovius 1854 beschrieben: "Der Dom von Palermo war schon vor der sarazenischen Periode die Hauptkirche der Stadt und des Erzbistums und der Maria Assunta geweiht. Die Araber hatten ihn in eine Moschee verwandelt, die Normannen ihn dem christlichen Kultus zurückgegeben und alles Sarazenische daraus entfernt.[...] Die alte Kirche baute der Erzbischof Gualterius Offamil, ein Verwandter Rogers, in den Jahren 1170 bis 1194 prächtig aus; er gab ihr den ernsten gotischen Charakter, welchen der Dom trotz aller neuern Verunstaltungen im wesentlichen behalten hat [...] Im Jahr 1781 wurde der Dom erneuert und durch die geschmacklose Kuppel, ein Werk des neapolitanischen Architekten Fernando Fuga, auf das sinnloseste entstellt, wodurch der schöne ursprüngliche Stil völlig zerrissen ward. Gleichwohl macht die Kathedrale einen mächtigen Eindruck; sie verbindet die gotische Erhabenheit mit allem Reiz sarazenischer Bogen und Arabesken, und kein anderes Gebäude Palermos spiegelt so klar die an Kontrasten reiche Geschichte der Insel ab" (Gregorovius 1978, S. 784).
Ruhl zeigt den eindrucksvollen Bau von Südwesten mit den charakteristischen Ecktürmen und der Vierungskuppel, geprägt von dem orientalisch anmutenden Flächenschmuck mit geometrischen Motiven und Steinintarsien.
Ebenso wie bei den anderen Transparentkopien muß man auch hier davon ausgehen, daß Ruhl sie als Vorlage für eine seiner Publikationen zur italienischen Baukunst anlegte. Die deutliche Markierung der vier Ecken des Bildformats bezieht sich vermutlich auf das Format der Druckplatte.
Stand: August 2007 [UH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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