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3.34.3.5 - Fulda, Michaelskirche, Rotunde, Bauaufnahme, perspektivische Innenansicht



3.34.3.5 - Fulda, Michaelskirche, Rotunde, Bauaufnahme, perspektivische Innenansicht


Inventar Nr.: L GS 12029
Bezeichnung: Fulda, Michaelskirche, Rotunde, Bauaufnahme, perspektivische Innenansicht
Künstler: unbekannt
Datierung: 1820-1840
Geogr. Bezug: Fulda
Technik: Graphit
Träger: Transparentpapier
Wasserzeichen: -
Maße: 30 x 23,9 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen:


Katalogtext:
Die Graphitzeichnung auf Transparentpapier zeigt einen ausschnitthaften Blick in die Rotunde der Michaelskirche in Fulda. Hier liegt die Keimzelle des karolingischen Baues, der zwischen 820 und 822 als Friedhofskapelle der Benediktinerabtei entstand. Aus dieser Zeit stammt heute allerdings nur noch die Krypta. Der hier abgebildete Oberbau eines von Säulen gebildeten Mittelraums mit Umgang wurde Ende des 10. und 11. Jahrhunderts in Anlehnung an den karolingischen Bau erneuert und um ein Geschoß erhöht. Wie die Darstellung verdeutlicht, waren die beiden Raumteile im 19. Jahrhundert durch eine Balustrade voneinander abgegrenzt. Vier der Kapitelle des Säulenrings sind nachbearbeitete Stücke in antikisierender Form, die möglicherweise noch aus dem karolingischen Bau stammen, die anderen vier sind wohl im 11. Jahrhundert entstanden und zeigen die fuldisch-hersfeldische Sonderform des sächsischen Würfelkapitells. Mit dem Mittelraum durch vier Durchgänge verbunden ist der tonnengewölbte Umgang, wobei die Scheidwände eine spätere Ergänzung darstellen. Unweit des Säulenkranzes wird ein Einbau mit bekrönender Statue sichtbar. Möglichweise handelt es sich hier um eine Figur des Abtes Eigil, der als Bauherr genannt wird, und dessen Grabmal hinter dem Altar, an der Ostseite des Gebäudes, verortet wird.
Die Zeichnung steht in Zusammenhang mit einer Lithographie, von der drei Abzüge aus dem Besitz des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde in die Graphische Sammlung gelangt sind (L GS 7975b, L GS 7975, L GS 7975a). Die Darstellungen sind deckungsgleich bis auf die anwesenden Personen. Während die Lithographien nur zwei Personen im rückwärtigen Teil der Rotunde zeigen, ist in der Zeichnung eine größere Personengruppe im Bereich des Umgangs, z. T. kniend, z. T. stehend, dargestellt. Möglicherweise handelt es sich bei der Zeichnung um eine alternative Gestaltung, die von einer Vorzeichnung abgenommen worden ist. Die Abbildung auf dem Transparentpapier könnte auch angefertigt worden sein, um die seitenverkehrte Wirkung der Darstellung zu ermessen. Eine weitere Parallele zwischen der Zeichnung und dem Probedruck L GS 7975b befindet sich am rechten Rand in Form eines Balusters, der auf beiden Blättern zu finden ist, und zu einer Testphase mit Strichproben gehört. Außerhalb des Darstellungsrandes befinden sich auf dem Probedruck mehrere unzusammenhängende Details dieser Art.
Weder die Zeichnung noch die Lithographien lassen sich mit dem Namen eines Künstlers in Zusammenhang bringen.
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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