1.29.6.4 - Kassel, Ständehaus, Projekt B, Entwurf zum Erdgeschoß, Grundriß



1.29.6.4 - Kassel, Ständehaus, Projekt B, Entwurf zum Erdgeschoß, Grundriß


Inventar Nr.: L GS 12580
Bezeichnung: Kassel, Ständehaus, Projekt B, Entwurf zum Erdgeschoß, Grundriß
Künstler: Julius Eugen Ruhl (1796 - 1871), Architekt/-in
Datierung: 1832
Geogr. Bezug: Kassel
Technik: Graphit, Feder in Schwarz und Braun, grau und blau laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: nicht ermittelbar
Maße: 41,4 x 31,4 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: oben mittig: "Plan des Rez de Chaussée" (Feder in Schwarz)
in der Darstellung: Benennung der Räume und weitere Erklärungen (Feder in Schwarz)
auf altem Trägerkarton unten rechts (unter L GS 12581): "Ruhl" (Feder in Schwarz)
auf altem Trägerkarton unten rechts (unter L GS 12581): "Project B." (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Wie bei den Grundrißdarstellungen zu Ruhls Ständehausprojekt A (L GS 13889) sind auch die beiden Grundrisse des Projekts B, L GS 12580 und L GS 12581, zusammen auf einen größeren Bogen montiert. Auf diesem sind die aus jeweils zwei Randlinien bestehenden Rahmungen sowie eine beide Blätter umfassende Einfassungslinie eingetragen. Auf diesem Trägerkarton, der nachträglich rechts und links beschnitten wurde, finden sich unten rechts die Kennzeichnung des Projekts ("Projekt B") sowie unter der rechten Darstellung (L GS 12581) die Signatur Ruhls.
Im Erdgeschoß des vorderen Bauteils sind, wie in der Variante A, die Unterbringung des feuerfesten Archivs, der Repositur mit Expedition sowie die Wohnung des Pedells vorgesehen. Die Erschließung dieser Räumlichkeiten erfolgt hier jedoch nicht von der Hauptfront, sondern von den beiden Schmalseiten. Wie in den beiden anderen Projekten ist der größte Gestaltungs- und Platzaufwand für den repräsentativen Zugang zum Ständesaal verwendet.
Durch das Mittelportal und ein säulengeschmücktes Vestibül erreicht man das in der Mittelachse angeordnete großzügig dimensionierte Treppenhaus mit dreiläufiger Treppe. Als ein besonderes bauliches Element, das nur bei diesem Projekt vorkommt, schließen sich dahinter ein "offener Hof" mit Wasserbecken und dann eine "offene Halle" an, die über zwei breite Korridore erreichbar sind. Von Ruhl später im ausgeführten Gebäude realisiert und als "Impluvium" bezeichnet (vgl. Ruhl 1839, Bl. 2), separiert dieser kleine Innenhof wirkungsvoll den Geschäftstrakt von dem rückwärtig angefügten Parlamentssaal. Links seitlich des Hofes ist eine Treppe eingefügt, über die sowohl die Besuchertribüne im Ständesaal wie auch die im zweiten Obergeschoß vorgesehene Wohnung des Syndikus erreicht werden können. In den Räumen unter dem Saal sind die zwei "Öfen, durch welche der Stände Saal mit erwärmter Luft geheizt wird", eingezeichnet und eigens beschriftet.
Stand: August 2007 [GF]


Literatur:
Lohr 1984, S. 134, Nr. 65


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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