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4.18.1.2 - Eisenach, Entwurf für den Bahnhof, Längsschnitt



4.18.1.2 - Eisenach, Entwurf für den Bahnhof, Längsschnitt


Inventar Nr.: L GS 13650,4
Bezeichnung: Eisenach, Entwurf für den Bahnhof, Längsschnitt
Künstler: Julius Eugen Ruhl (1796 - 1871), Zeichner/-in
Datierung: um 1848
Geogr. Bezug: Eisenach
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, koloriert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 46,4 x 63,1 cm (Blattmaß)
42,4 x 59,1 cm (Darstellungsmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "Sächsisch Maas"
Beschriftungen: oben mittig: "Grosherzoglich Sachsen-Weimarische Eisenbahn. / Dienst Gebäude. / Längendurchschnitt des Stationsgebäudes auf der Linie a. b." (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Der im Grundriß auf dem vorherigen Blatt festgelegte Längsschnitt illustriert anschaulich die dort dargestellte Raumaufteilung.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit legt Ruhl den Schnitt in den Hauptgeschossen nicht durchgängig durch die Mitte des Gebäudes, vielmehr verläuft er im Erdgeschoß durch die Mitte der Wartesäle und durch die Vorhalle, während im Obergeschoß die Linie nur auf der linken Seite durch die Mitte des Hauses verläuft, dann aber das an der Vorderseite gelegene Kabinett und die Stube quert. Es ergibt sich so ein Raumensemble, das geprägt wird von den beiden großzügigen Wartesälen mit Spiegelgewölbe, deren Ausstattung nach der Klassenzugehörigkeit differenziert wird. Der Wartesaal der ersten und zweiten Klasse (links) wird bestimmt von der purpurroten Fensterdraperie mit üppigen Portieren und Faltenblenden an goldenen Stangen. Goldene Rahmen und Konsolen prägen auch die breiten graugrünen Pfeiler zwischen den Fenstertüren. Der Wartesaal der dritten und vierten Klasse (rechts) ist dezenter im einheitlichen Rosaton mit rotem Muster dekoriert, wobei nur eine Faltenblende die Fenstertüren im oberen Bereich abschließt. Die Wände in der zentralen Halle sind demgegenüber einheitlich mit zartfarbigen Marmorierungen versehen, die die Aussparungen von Lisenen, Blenden und Fensterbrüstungen zieren. Im Obergeschoß sind die Räume beiderseits des blaugrauen Kabinetts mit grüner bzw. rosa Bespannung versehen, auch hier sorgen rote Muster für Belebung. Diese sorgfältig abgestimmte, repräsentative Ausstattung des Gebäudes zeigt sich noch eng der Tradition des Schloßbaus verbunden.
Nur ein Teilbereich des Mittelbaus sollte aufgrund dieser Zeichnung unterkellert werden. Aus der Dachkonstruktion wird deutlich, daß die aus optischen Gründen symmetrisch auf dem Dachfirst angeordneten Schornsteine schräge Züge erfordert hätten.
Im Zusammenhang der gesamten Mappe Ruhls zur Sachsen-Weimarischen Eisenbahn kann auch dieses Blatt um 1848 datiert werden.
Stand: August 2007 [UH]


Literatur:
Lohr 1984, S. 166, Abb. 124


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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