2.20.1.2 - Kassel-Wilhelmshöhe, Bahnhof, Entwurfsskizze, Grund- und Aufriß



2.20.1.2 - Kassel-Wilhelmshöhe, Bahnhof, Entwurfsskizze, Grund- und Aufriß


Inventar Nr.: L GS 13910
Bezeichnung: Kassel-Wilhelmshöhe, Bahnhof, Entwurfsskizze, Grund- und Aufriß
Künstler: Julius Eugen Ruhl (1796 - 1871), Architekt/-in
Datierung: 1846/47
Geogr. Bezug: Kassel-Wilhelmshöhe
Technik: Graphit, Feder in Braun
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 24,8 x 20,6 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: in der Darstellung: "Station Wahlershausen / o. Wilhelmshöhe." (Feder in Braun)
in der Darstellung: Maßangaben, Erläuterungen (Graphit, Feder in Braun)


Katalogtext:
Einen weiteren Entwurf zum Bahnhof Wahlershausen unterhalb von Schloß Wilhelmshöhe präsentiert dieses kleine Skizzenblatt, das Grundriß, Aufriß der Bahnsteigfront und ein Detail der Fassadengestaltung vereint.
Die angedeutete Berglandschaft mit dem Herkules-Monument im Hintergrund verortet den Aufriß eindeutig. Auf den ersten Blick zeigen sich zahlreiche Parallelen zu dem ebenfalls von einem Turm beherrschten Entwurf L GS 13645. Allerdings verzichtet Ruhl hier auf die seitlich angefügte Bahnsteigüberdachung und nimmt die charakteristische Asymmetrie im Mittelteil des Empfangsgebäudes durch die beiden rahmenden, zweigeschossigen Pavillons und den Glockenturmaufsatz im Zentrum so weit zurück, daß man die mittig der Seitenfassaden positionierten Bauteile von Exedra und Turm auch als Annexe eines symmetrischen Pavillonbaus interpretieren kann. Dies zeigt sich besonders im Grundriß, der im Zentrum zwei gleich große Wartesäle für die Reisenden der ersten und zweiten sowie der dritten Klasse hinter offenen Arkaden an der Eingangsfront präsentiert. Der rechte Pavillon mit dem angefügten Uhrenturm ist mit Räumen für das Personal, den Billetverkauf und das Gepäck eingerichtet, während der linke mit der halbrunden Exedra und separatem Eingang für den Aufenthalt der kurfürstlichen Familie vorgesehen ist. Ein kleiner Garten mit Beeten und Springbrunnen ergänzt diesen Bereich repräsentativ.
Das Fassadendetail erläutert noch einmal an einer Travee die einheitliche Gliederung mit großen Stichbogenfenstern zwischen breiten, mit einer Felderung dekorierten Pfeilern und großen (Porträt?)-Medaillons in den Zwickeln darüber.
Bei diesem Blatt dürfte es sich ebenfalls um eine der ersten Entwurfsskizzen aus der frühen Planungsphase im Jahre 1847 handeln.
Stand: August 2007 [UH]


Literatur:
Lohr 1984, S. 162 f.


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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