3.57.6.1 - Hofgeismar (?), Entwurf für Kasernenbau, Grund- und Aufrisse



3.57.6.1 - Hofgeismar (?), Entwurf für Kasernenbau, Grund- und Aufrisse


Inventar Nr.: L GS 14031
Bezeichnung: Hofgeismar (?), Entwurf für Kasernenbau, Grund- und Aufrisse
Künstler: Julius Eugen Ruhl (1796 - 1871), Architekt/-in
Datierung: um 1860
Geogr. Bezug: Hofgeismar (?)
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, schwarz, grau und rotbraun laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 49,4 x 64,5 cm (Blattmaß)
Maßstab: zwei bezifferte Maßstäbe ohne Maßeinheit
Beschriftungen: in der Darstellung: Benennung der Bauteile und Raumnutzungen (Feder in Schwarz und Graphit)
verso: "III/E."; "82" (Graphit)


Katalogtext:
Auf dem Blatt wird das Projekt für eine Kavalleriekaserne durch einen nicht vollständig ausgeführten Grundriß in Kombination mit Entwürfen zur Gestaltung der Fassade des Haupttrakts präsentiert. Dieser sollte mittig vor zwei nebeneinander angeordnete gleichartige Dreiflügelanlagen gestellt werden, die zur Unterbringung der Stallungen und jeweils eines Reithauses dienten. Die beiden Höfe waren als Reitplätze, der Raum zwischen den Dreiflügelbauten als Fußexerzierplatz vorgesehen. Insgesamt wäre eine aufgelockerte Baugruppe entstanden, die keineswegs "festungsartig verschlossen" gewirkt hätte, wie Lohr nach irriger Interpretation des Grundrisses angibt (Lohr 1984, S. 110 u. Taf. X).
Bei der Fassadengestaltung, die Verwandtschaft mit den Entwürfen für den Kasernenbau in Hanau zeigt (vgl. GS 8083, GS 8089 u. L GS 13858), verwendet Ruhl das Motiv der turmförmigen Eckpfeiler an den Seitenrisaliten und einer monumentalen Dreiturmgruppe in der Gebäudemitte. Auf diesen Bereich konzentriert sich auch der ornamentale Schmuck in einer Mischung aus gotischem Maßwerk und gekuppelten Renaissancefenstern. Am schlankeren und höheren Mittelturm sind ein großes von Löwen gehaltenes Staatswappen und eine Uhr vorgesehen.
In einer in Graphit angefertigten Entwurfsvariante im unteren Blattbereich sitzen die Zinnenbrüstungen der Türme auf wirkungsvoll weit auskragenden Konsolen, und über die nunmehr drei rundbogigen Portale ist, wie in Hanau (vgl. L GS 13858), ein durchgehender Balkon gesetzt.
Lohr sieht das Projekt als "Erweiterung der Kaserne in Hofgeismar an" (Lohr 1984, S. 110), ohne jedoch konkrete Belege für diese Aussage zu benennen.
Stand: August 2007 [GF]


Literatur:
Lohr 1984, S. 49, 109f. u. 129, Abb. 50


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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