|<<   <<<<   2 / 4   >>>>   >>|

3.74.1.2 - Lippoldsberg, ehem. Benediktinerinnenklosterkirche St. Maria und Georg (jetzt ev. Pfarrkirche), Bauaufnahme, Längs- und Querschnitt, Details



3.74.1.2 - Lippoldsberg, ehem. Benediktinerinnenklosterkirche St. Maria und Georg (jetzt ev. Pfarrkirche), Bauaufnahme, Längs- und Querschnitt, Details


Inventar Nr.: L GS 8175
Bezeichnung: Lippoldsberg, ehem. Benediktinerinnenklosterkirche St. Maria und Georg (jetzt ev. Pfarrkirche), Bauaufnahme, Längs- und Querschnitt, Details
Künstler: A. Reiße (tätig 2. H. 19. Jh.), Zeichner/-in
Datierung: 1850-1899
Geogr. Bezug: Lippoldsberg
Technik: Graphit, Feder in Schwarz und Grau, grau laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: nicht ermittelbar
Maße: 63,1 x 45,3 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "m."
Beschriftungen: oben mittig: "KIRCHE ZU LIPPOLDSBERG." (Feder in Schwarz)
oben rechts: "Blatt II." (Feder in Schwarz)
unten rechts: "aufg. u. gez. A. Reisse." (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Das zweite Blatt des von A. Reiße aufgenommenen und gezeichneten Kirchenbaus präsentiert in der oberen Blatthälfte zunächst einen Längsschnitt durch den Bau. Ihm sind in der unteren Hälfte zwei nach Osten und Westen ausgerichtete Querschnitte zugeordnet, die um Detaildarstellungen eines Querschiffportals sowie verschiedener Kämpfer ergänzt werden.
Der Längsschnitt vermittelt einen Eindruck von dem Stützensystem sowie dem zweigeschossigen Wandaufriß des Mittelschiffs. Ein System aus Haupt- und Zwischenpfeilern gliedert das Langhaus. Dabei wird die Massivität der Zwischenpfeiler durch die abgeschrägten Ecken überwunden, in die dünne Halbsäulen mit Würfelkapitellen eingestellt sind. Dieses sog. Lippoldsberger Schema wurde vorbildhaft für viele Kirchen des Weserraums. Im Chor stehen die Zwischenpfeiler nach dem Vorbild der Klosterkirche von Bursfelde auf einer hohen Brüstungsmauer. Der Längsschnitt zeigt einen Abschnitt des Wölbsystems, dessen Kreuzgratgewölbe im Mittelschiff breite Gurtbögen gliedern, die auf konsolartigen verzierten Auskragungen unterhalb des Kämpferprofils auflaufen. Die Darstellung veranschaulicht jedoch auch ein wesentliches Gestaltungsmerkmal des Kirchenbaus in Form der im Westen plazierten Nonnenempore. Neben dem Längsschnitt, der die Tiefe dieses Bauteils veranschaulicht, vermittelt der Querschnitt nach Westen einen entsprechenden Raumeindruck. Dabei zeigt die Brüstungsmauer eine enge Vertikalgliederung, die nicht dem tatsächlichen, in weitem Abstand vorgeblendeten Gliederungssystem entspricht.
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



© Hessen Kassel Heritage 2024
Datenschutzhinweis | Impressum