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4.8.3.1 - Bad Nenndorf, St. Godehard, Neubauentwurf zum Erdgeschoß und zur Nordfassade, Grund- und Aufriß



4.8.3.1 - Bad Nenndorf, St. Godehard, Neubauentwurf zum Erdgeschoß und zur Nordfassade, Grund- und Aufriß


Inventar Nr.: Marb. Dep. 247a
Bezeichnung: Bad Nenndorf, St. Godehard, Neubauentwurf zum Erdgeschoß und zur Nordfassade, Grund- und Aufriß
Künstler: Johann Conrad Bromeis (1788 - 1855), Zeichner/-in
Datierung: 1839
Geogr. Bezug: Bad Nenndorf
Technik: Graphit, Feder in Schwarz und Grau, koloriert
Träger: Papier
Wasserzeichen: Lilie, "FWE", "LETMATHE"
Maße: 58 x 44,7 cm (Blattmaß)
55,2 x 42,1 cm (Darstellungsmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "Fuss."
Beschriftungen: oben mittig: "Project zu einer Kirche für die Gemeinde Gross-Nendorf." (Feder in Schwarz)
in der Darstellung: Beschriftungen und Maßangaben (Feder in Schwarz)
unten rechts: "Bromeis. 1839." (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Auf Ersuchen des Pfarrers der Bad Nenndorfer Kirche, Dietrich Heinrich Weibezahn (1835-1843), fertigte der Oberbaudirektor Johann Conrad Bromeis die ersten Entwürfe zum Neubau der dortigen Kirche an (StAM Best. 16, Nr. 11040, 15.05.1841). Das vorliegende, 1839 datierte und als "Project zu einer Kirche für die Gemeinde Gross-Nendorf" betitelte Blatt zeigt untereinander angeordnet einen Aufriß der Nordfassade sowie einen Grundriß der Kirche. Hohe Rundbogenfenster in einer gestuften Blende, die die Mehrschichtigkeit des Mauerwerks suggerieren, gliedern die seitlichen Fronten. Dabei sind die äußeren, risalitartig aus der Mauerflucht hervortretende Joche durch eine seitliche Rustikarahmung und einen flachen Giebel als Portalbereiche hervorgehoben. Der nahezu quadratische alte Turmkorpus sollte, wie am Grundriß anhand des lila Farbwerts abzulesen ist, erhalten bleiben. Sein Aussehen, insbesondere die glatten Seitenfronten und das schmucklose Rundbogenfenster im oberen Drittel, gab die Struktur für die Fassadengestaltung des Langhauses vor.
Im Innern ist der längsrechteckige Saal durch die Emporenstützen in drei Bereiche unterteilt, wobei die langen Kirchenbänke im Mittelteil als Frauenplätze, die seitlich unter den Emporen angeordneten Plätze als Männerplätze ausgewiesen sind. Der auf einem Podest aufgestellte Altar steht frei im hinteren Teil des Langhauses. Hinter dem Altar befindet sich der Zugang zur Sakristei, die von einem Vorraum aus durch das östliche Portal zu erreichen ist. Hier ist der Aufgang zu der auf Emporenhöhe angelegten Kanzel untergebracht. Die seitlich gelegenen Räume sind als Vorhallen den östlichen Seiteneingängen zugeordnet. Die Emporen können von hier aus über dreiläufige Treppenanlagen erreicht werden.
Im Gegensatz zu Johann Lichtenberg, der bei seinen Entwürfen dem Prinzip der Emporenkirche durch zweigeteilte Fenster Rechnung tragen wollte, entschied sich Bromeis für eine einteilige Fensterlösung. Kostengründe könnten hier ausschlaggebend gewesen sein und schließlich auch dazu geführt haben, daß diese Fensterform zur Ausführung kam.
Stand: Mai 2005 [MH]


Literatur:
Katalog Kassel 1988/1, S. 48, Abb. S. 49


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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