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12.1.2.12 - Entwurf für einen Marstall mit Reithaus, Grundriß



12.1.2.12 - Entwurf für einen Marstall mit Reithaus, Grundriß


Inventar Nr.: Marb. Dep. II, 128
Bezeichnung: Entwurf für einen Marstall mit Reithaus, Grundriß
Künstler: Albrecht (Abraham) Rosengarten (1809 - 1893), Zeichner/-in
Datierung: um 1828
Geogr. Bezug: Kassel
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, aquarelliert
Träger: Papier
Wasserzeichen: "J WHATMAN"
Maße: 46,2 x 93 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "C Fuss"
Beschriftungen: oben mittig: "Grundriss von einem projektierten Marstall und Reithauss" (Feder in Schwarz)
unten links und rechts: "Erklärung. / aa, 2 Ställe, jeder für 48 Pferde, bb, 2 Ställe jeder / für 26 Pferde, cc, Nebenställe für 4 Pferde. dd, 2 Woh- / nungen für einen Aufseher opder Thürschliesser. / e, Röhren, durch welche der in einem, im 2ten Stock be- / findlichen Entresol aufgeschüttete Hafer herab in den / Behälter f fällt. gg Hof, h, Springbrunnen. Über den / Ställen aa befinden sich Wohnungen in dem einen / Flügel für einen Oberstallmeister, in dem andern [...]" (Feder in Schwarz)
unten rechts: "[...] für einige beim Marstall Angestellte eingerich- / tet. ii, ist die dahin führende Treppe. Die Treppe K / führt zu einem zur Wohnung dd des Thorschliesers gehö- / rigen Entresol. Damit das Reithauss noch zu verschiede- / nen Zwecken unter anderem bei Festlichkeiten ge- / braucht werden kann, ist in demselben eine Empor- / bühne über mm angebracht; auf diese führen die / Treppen nn. o, Pilaren." (Feder in Schwarz)
unten rechts: "A. Rosengarten fecit" (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Die drei Entwürfe zu einem repräsentativen Reithaus mit Marstall werden während der Ausbildung von Rosengarten an der Kasseler Akademie entstanden sein. Wenngleich derartige Bauaufgaben auch gegen Ende des 18. und im 19. Jahrhunderts durchaus noch realisiert wurden, scheint es sich hier um eine idealtypische Anlage zu handeln.
Der klar strukturierte Grundrißentwurf zeigt eine Vierflügelanlage mit der Reithalle als Mitteltrakt zwischen zwei quadratischen Innenhöfen. Deutlicher noch als die beiden seitlichen Marstallflügel springt das Reithaus aus der Flucht der angrenzenden Stallgebäude hervor, die dadurch eher wie Zwischentrakte denn wie eigenständige Flügel wirken. Zusätzlich wird das Reithaus durch einen tiefen Torbogen vor dem Eingang akzentuiert. Im Gegensatz zu anderen Projekten - erinnert sei in diesem Zusammenhang nur an Jussows Marstallprojekt für Meiningen (GS 5887, GS 6063) - behandelt Rosengarten Reithaus und Marstall nicht ebenbürtig, sondern verlegt den Akzent auf die Reithalle. Diese Gewichtung war schon bei seinen Entwürfen für eine idealtypische Sommerresidenz zu beobachten (GS 16801 - GS 16804).
Wie bei den meisten großangelegten Anlagen (vgl. GS 16803, GS 5888) befanden sich auch hier im Marstall Wohnungen für die Stallbediensteten, die in der Legende erwähnt werden. Weiter hebt die Legende auch praktische Errungenschaften des Entwurfs hervor, wie "e, Röhren, durch welche der in einem, im 2ten Stock be- / findlichen Entresol aufgeschüttete Hafer herab in den / Behälter f fällt".
Stand: August 2007 [CL]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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