|<<   <<<<   13 / 14   >>>>   >>|

3.58.8.4 - Hofgeismar-Gesundbrunnen, Bauaufnahme des Neuen Marstalls, Grundriß, Aufriß und Schnitt



3.58.8.4 - Hofgeismar-Gesundbrunnen, Bauaufnahme des Neuen Marstalls, Grundriß, Aufriß und Schnitt


Inventar Nr.: Marb. Dep. II, 232
Bezeichnung: Hofgeismar-Gesundbrunnen, Bauaufnahme des Neuen Marstalls, Grundriß, Aufriß und Schnitt
Künstler: Israel Schwalm (1801 - 1856), Zeichner/-in
Datierung: 1826
Geogr. Bezug: Bad Gesundbrunnen (Hofgeismar)
Technik: Graphit, Feder in Schwarz
Träger: Papier
Wasserzeichen: "VAN DER LEY"
Maße: 54,2 x 49 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "Fus"
Beschriftungen: oben mittig: "Marstall am Gesundbrunnen / zu Hofgeismar." (Feder in Braun)
unten rechts: "aufgemessen Schwalm 30/7 26." (Feder in Braun)
in der Darstellung: Erläuterungen, Maßangaben (Feder in Braun, Graphit)
verso: "IVd A 95" (Graphit)


Katalogtext:
Die von dem Hofbaueleven Israel Schwalm im Juli 1826 als reine Umrißlinienzeichnung angefertigte Bauaufnahme läßt die Gestalt des Neuen Marstalls sehr anschaulich werden, da die Dreiflügelanlage durch drei Aufrisse, einen mit einem Schnitt kombinierten Aufriß sowie die Grundrisse der beiden Geschosse dargestellt ist. So wird deutlich, daß die Westseite, die den aus Hofgeismar kommenden Besuchern zugewandt war, in repräsentativer Weise ausgestaltet war. Die 13achsige Front hatte hier an den Ecken zweigeschossige dreiachsige Bauteile, die den niedrigeren Mittelbau mit Mansarddach pavillonartig flankierten. Die Mittelachse war durch ein Zwerchhaus mit flachem Giebel über der segmentbogigen Durchfahrt sowie hochrechteckige Wandfelder mit Spiegelflächen betont. Unklar bleibt, wie sich diese Wandgliederung mit dem ursprünglich an dieser Stelle direkt an den Marstall angebauten "gut eingerichteten Comödienhaus" (Waitz 1792, S. 36) in Einklang bringen läßt. Zum Zeitpunkt der Bauaufnahme befand sich hier eine große, von Mauern und Zäunen eingefaßte Miststätte.
Die Seitenflügel enthielten im Erdgeschoß fensterlose Wagenremisen und darüber Wohnräume, die durch Gänge an der Hofseite erschlossen wurden. An deren östlichen Enden sind Feuerstätten erkennbar, die in der Zeichnung Engelhards von 1821 noch fehlen (Marb. Dep. II, 227). Aus der sonst sehr sorgfältigen Zeichnung geht nicht eindeutig hervor, ob die Schmalseiten der Flügel mit Walmdächern oder in Form von Satteldächern abgeschlossen waren; in der Darstellung finden sich überraschenderweise beide Lösungen.
In das Blatt sind nachträglich zahlreiche Eintragungen in Graphit erfolgt, die im Zusammenhang mit geplanten Umbaumaßnahmen stehen. Dabei sollten u. a. im ehemaligen Marstall außer Pferden noch Kühe und Schweine untergebracht werden. Außerdem dachte man daran, die Obergeschosse der Flügelbauten zu beseitigen. Da metrische Maßangaben verwendet sind, lassen sich diese Planungen in die Zeit um 1890 einordnen, als die Landwirtschaftliche Winterschule und das Predigerseminar im Gesundbrunnen eingerichtet wurden.
Stand: Mai 2005 [GF]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



© Hessen Kassel Heritage 2024
Datenschutzhinweis | Impressum