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4.52.1.6 - Obermarsberg, St. Nikolaus, Bauaufnahme der Ostseite, Ansicht



4.52.1.6 - Obermarsberg, St. Nikolaus, Bauaufnahme der Ostseite, Ansicht


Inventar Nr.: Marb. Dep. II, 236
Bezeichnung: Obermarsberg, St. Nikolaus, Bauaufnahme der Ostseite, Ansicht
Künstler: Gustav Greiß (tätig um 1847 - um 1849), Zeichner/-in
Datierung: 1849
Geogr. Bezug: Obermarsberg
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, grau und rot laviert
Träger: Papier auf Leinwand
Wasserzeichen: -
Maße: 80,8 x 65,5 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "Preuss. Fuss."
Beschriftungen: oben mittig: "St. Nikolauskirche zu Ober-Marsberg. / f. Ansicht der Ostseite." (Feder in Schwarz)
unten rechts: "aufgenommen und gezeichnet / von / Gustav Greiß / 1849." (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Die Darstellung der Ostseite der Nikolaikirche, die Greiß 1849 anfertigte, präsentiert die gestaffelt angeordneten Bauteile von Rechteckchor, Langhaus und polygonalem Westvorbau, der hier durch seine barocke Helmbekrönung ansichtig ist. Im Zentrum steht mit dem Rechteckchor dabei der älteste, noch in der Tradition der westfälischen Spätromanik stehende Bereich der zwischen 1260 und 1280 erbauten Kirche.
Rechteckchor und Seitenschiffe zeigen die gleiche Fassadengliederung in zwei Zonen, die ein umlaufendes Kaffgesims trennt. Der unteren Bereich wird durch eine gestufte Blendarkatur gestaltet, darüber erstrecken sich die hohen Spitzbogenfenster, denen der Bauverlauf und der damit zusammenhängende Stilwandel unmittelbar abzulesen ist. Während das Ostmauerwerk des Chores durch zwei Spitzbogenfenster mit Rundstabrahmung und darüber angeordnetem Kreisfenster in der Form einer Lochscheibenrose gestaltet wird, zeigen die Fenster in den östlichen Seitenschiffmauern bereits frühgotische Maßwerkformen. In beiden Fällen läßt sich die Gestaltung auf Marburger Vorbilder zurückführen. So können das zweibahnige Spitzbogenfenster des Südseitenschiffs mit den Maßwerkfenstern des Dreikonchenchores und des westlichen Langhausteils der Marburger Elisabethkirche und die gedoppelten Maßwerknasen mit den vierpaßähnlichen Blattbildungen der Marburger Schloßkapelle in Verbindung gebracht werden.
Von Interesse ist die Darstellung des Dachbereichs über Chor und Langhaus. Über dem Chor ist ein Krüppelwalmdach ausgeführt worden, das über dem Traufgesims in Fachwerk hochgemauert wurde. Der östliche Dachabschluß über dem Langhaus verläuft gerade und scheint durch eine Holzlattung vorgenommen worden zu sein. Rechts neben dem barocken Turmhelm ist eine Skizze in Graphit ergänzt worden, die möglicherweise auf dessen Restaurierung hinweist. In diesem Fall nimmt der dort skizzierte Giebelabschluß die in den Jahren zwischen 1878 und 1881 durchgeführte Neugestaltung des Westturms vorweg.
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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