3.7.2.17 - Beberbeck, Gestüt, Fürstenhaus, Ausführungsentwurf zum Mittelrisalit, Aufriß



3.7.2.17 - Beberbeck, Gestüt, Fürstenhaus, Ausführungsentwurf zum Mittelrisalit, Aufriß


Inventar Nr.: Marb. Dep. II, 62
Bezeichnung: Beberbeck, Gestüt, Fürstenhaus, Ausführungsentwurf zum Mittelrisalit, Aufriß
Künstler: Johann Conrad Bromeis (1788 - 1855), Architekt/-in, Entwurf
unbekannt, Zeichner/-in, Ausführung
Datierung: 1829
Geogr. Bezug: Hofgeismar-Beberbeck
Technik: Graphit, Feder in Schwarz
Träger: Papier
Wasserzeichen: "J WHATMAN / 1826"
Maße: 81 x 60 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: oben rechts: "18.," (Feder in Rot)
in der Darstellung: "das Capiteel dieser Lysene wird / aprobirt Wilhelm K" (Feder in Schwarz)
in der Darstellung: Maßangaben (Graphit, Feder in Schwarz)
verso: "Inv. IVd C No. 190" (Feder in Schwarz, Graphit)
verso: "86" (Farbstift in Rot)


Katalogtext:
An der Hofseite erhält die Fassade des Fürstenhauses eine Mittelachsenbetonung durch den übergiebelten Risalit. Ihm ist eine zweiarmige, vierläufige Freitreppe mit gemeinsamem Austritt vorgelagert, die zum Haupteingang führt. Die Federzeichnung zeigt einen Gestaltungsentwurf mit vier Varianten zur Ausführung der Kapitelle in korinthischer bzw. kompositer Form. Obwohl das linke komposite Kapitell mit seinen als Pferdekopf ausgebildeten Voluten einen deutlichen Bezug zur Funktion der Anlage hat, entschied sich der Kurfürst dagegen. Auch die klassische korinthische Kapitellform mit der typischen Zweiteilung aus dem unteren zweireihigen Akanthus-Blattkranz und der oberen durch die beiden Caulisschäfte gebildeten Zone fand nicht die Zustimmung des Kurfürsten. Ebensowenig die rechte komposite Kapitellform mit dem Löwenmedaillon in der oberen Kapitellhälfte. Der Kurfürst genehmigte das dritte korinthische Kapitell, indem er im oberen Drittel des Säulenschaftes in brauner Feder vermerkte: "Das Capiteel dieser Lysene wird / aprobirt". Ein weiterer eigenhändiger Vermerk des Kurfürstens findet sich in der Giebelfüllung. Demnach war das Wappen mit Kurfürstenkrone komplett auszuführen ("Ausführung / des / ganzen Wap / pens"). Dabei entspricht die von liegenden Löwen gerahmte Form der Darstellung in GS 12631.
Auf dem Architrav befindet sich ein auf den Bauherrn hinweisender Schriftzug, der - den erhaltenen Verankerungen am Gebäude zufolge - ehemals wohl auch vorhanden war (Renner 2003, S. 42).
Dem Blatt lassen sich zwei weitere, ebenfalls als reine Federzeichnung angelegte Darstellungen zuordnen, die Baudetails präsentieren. Während Marb. Dep. II, 67 einen Schnitt durch Risalit und Freitreppe zeigt, ist in Marb. Dep. II, 68 eine Aufsicht der Treppenanlage ausgeführt.
Stand: September 2004 [MH]


Literatur:
Renner 2003, S. 42, Abb. 44


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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