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4.11.4.2 - Berlin, Kaiser Wilhelm-Denkmal, Wettbewerbsentwurf, Ansicht von Osten



4.11.4.2 - Berlin, Kaiser Wilhelm-Denkmal, Wettbewerbsentwurf, Ansicht von Osten


Inventar Nr.: L GS 18266
Bezeichnung: Berlin, Kaiser Wilhelm-Denkmal, Wettbewerbsentwurf, Ansicht von Osten
Künstler: Hugo Schneider (1841 - 1925), Zeichner/-in
Datierung: 1889
Geogr. Bezug: Berlin
Technik: Graphit
Träger: Papier auf Papier auf Leinwand
Wasserzeichen: drei Kronen (Prägestempel)
Maße: 60,9 x 100,3 cm (Blattmaß)
56,8 x 96,9 cm (Darstellungsmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "M."
Beschriftungen: oben rechts: "KAISER WILHELM-DENKMAL / FÜR BERLIN." (Graphit)
unten mittig: "HAUPT-ANSICHT. / VOM BRANDENBURGER THOR AUS GESEHEN." (Graphit)


Katalogtext:
Der Aufriß zeigt das von Schneider projektierte Denkmal für Kaiser Wilhelm I., wie es sich von Osten, vom Brandenburger Tor aus, präsentiert hätte. Im Hintergrund ist der Baumbewuchs des Tiergartens zumindest angedeutet. Das große Wasserbecken, um das herum Schneider den Baukörper gruppiert, ist seiner flachen Einfassung wegen kaum auszumachen, nur die Wasserspiele, die in der Stützmauer der zentralen Terrasse vorgesehen sind, fallen ins Auge. Die Architektur ist ganz auf die Mittelachse mit dem Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I. ausgerichtet. Dieses erhebt sich auf einem Sockel in der Mitte einer hellen Rundbogennische, die von Doppelsäulen flankiert und von einem gesprengten Giebel bekrönt wird. Darüber wiederum schließt ein baldachinartiger Aufbau mit Turmgeschoß, geschweifter Haube, Laterne und einer hohen Spitze mit den Zierelementen Krone, Adler und Kreuz an, unter dem eine Figur der geflügelten Viktoria mit Lorbeerkranz Aufstellung finden sollte.
Zu beiden Seiten des Reiterstandbilds schwingen Wandelhallen in großzügigem Halbrund aus. Sie öffnen sich in Rundbögen zum Wasserbecken hin und laufen in rechteckigen, gleich hohen Pavillons aus, die ebenfalls durch Doppelsäulen und flache, gesprengte Giebel ausgezeichnet sind. Diese Doppelsäulen, wie auch die den Pfeilern der Rundbögen der Wandelhalle vorgestellten Säulen, tragen ein hohes Gesims, auf dem wiederum eine mit Figuren geschmückte Balustrade aufsitzt.
Vom Laufniveau des Betrachters ermöglichen flache, gleichfalls geschwungene Rampen den Zugang zur Denkmalterrasse und zu der Wandelhalle; sie werden einerseits vom Wasserbecken, andererseits von einer Estrade mit einer Balustrade eingefaßt, die weitere Standbilder uniformierter Männer integrierte. Welches Figurenprogramm Schneider hier vorsah - Fürstlichkeiten des Deutschen Reiches, Angehörige des Hauses Hohenzollern oder herausragende Militärs, die unter Wilhelm I. für die Reichseinheit kämpften - ist nicht überliefert; derartige Programme sahen aber andere Wettbewerbsentwürfe zum Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmal vor.
Stand: September 2007 [LK]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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