3.5.4.1 - Bad Hersfeld, Entwurf zum Schulhaus, Aufriß und perspektivische Ansicht (recto); Entwurf zum Rathausbrunnen, Aufriß (verso)
3.5.4.1 - Bad Hersfeld, Entwurf zum Schulhaus, Aufriß und perspektivische Ansicht (recto); Entwurf zum Rathausbrunnen, Aufriß (verso)
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Inventar Nr.:
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GS 15938 |
Bezeichnung:
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Bad Hersfeld, Entwurf zum Schulhaus, Aufriß und perspektivische Ansicht (recto); Entwurf zum Rathausbrunnen, Aufriß (verso) |
Künstler:
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Leonhard Müller (1799 - 1878), Architekt/-in
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Datierung:
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1830 |
Geogr. Bezug:
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Bad Hersfeld |
Technik:
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Graphit |
Träger:
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Papier |
Wasserzeichen:
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Maße:
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20,7 x 16,9 cm (Blattmaß)
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Maßstab:
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Beschriftungen:
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unten rechts: "90/1924" (Graphit)
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Katalogtext:
Das Blatt zeigt auf der Vorderseite einen neogotischen Entwurf für das Hersfelder Schulhaus und auf der Rückseite eine Version für den Brunnen. In der oberen Hälfte der Vorderseite finden sich zwei Skizzen von Turmabschlüssen in romanischem Stil über achteckigem Grundriß (links) bzw. in einem Rundbogenstil über quadratischem Grundriß unter flachem Zeltdach (rechts, siehe GS 15915). Gekuppelte Rundbogenfenster erinnern an die beiden Türme im Stiftsbezirk.
Etwas außerhalb der anderen Entwürfe steht die die untere Hälfte des Blattes einnehmende mittelalterlich-neogotisch dekorierte Variante der Schulhausfassade. Zwei Treppentürmchen an den Ecken und ein Dachreiter in der Mitte der Fassade besitzen jeweils einen steilen, vom Stiftskreuz bekrönten Helm. Der Mittelrisalit des zweigeschossigen Gebäudes mit gekuppelten Fenstern sollte den Haupteingang aufnehmen. Kubatur, Walmdach, die Planung eines Dachreiters und eines Mittelrisalits entsprechen grundsätzlich den anderen Entwürfen.
Der Brunnenentwurf auf der Rückseite ist in seiner vermutlich aufwendigsten Variante gedacht. Das achteckige Becken ruht auf einem zweistufigen Sockel. Der Rand des Beckens kragt weit über seine mit Maßwerkformen dekorierte konkav gebogene Wandung hervor. Den achteckigen Brunnenstock mit angedeutetem neogotischen Zierat und Löwenkopf-Wasserspeiern schmückt die Figur eines Bischofs mit Mitra und Krummstab. Eine allerdings anders gestaltete Bischofsfigur wurde erst dreieinhalb Jahrzehnte später als Bekrönung des bis dahin leer gebliebenen Brunnenstocks ausgewählt. Dargestellt ist Hersfelds Gründer Lullus, der Brunnen heißt seitdem Lullusbrunnen.
Das Blatt ist weder signiert noch mit einer erklärenden Legende versehen. Beide Entwürfe sind in die Zeit um 1830 zu datieren. Ein zweites Blatt mit Entwürfen zu beiden Bauaufgaben ist mit GS 15933 erhalten geblieben.
Stand: Mai 2005 [TW]
Literatur:
unpubliziert
Letzte Aktualisierung: 29.06.2022