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12.2.10.8 - Idealentwurf für eine Hafenanlage, Studienblatt, Aufrißskizze (recto); Grundriß (verso)



12.2.10.8 - Idealentwurf für eine Hafenanlage, Studienblatt, Aufrißskizze (recto); Grundriß (verso)


Inventar Nr.: GS 15988
Bezeichnung: Idealentwurf für eine Hafenanlage, Studienblatt, Aufrißskizze (recto); Grundriß (verso)
Künstler: Leonhard Müller (1799 - 1878), Zeichner/-in
Datierung: 02.07.1819
Geogr. Bezug:
Technik: Graphit
Träger: Papier
Wasserzeichen: Lilie
Maße: 20,7 x 31,3 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: unten rechts: "2/7 1819 / M." (Graphit)
oben rechts: "213/1924" (Graphit)


Katalogtext:
1819 begann Leonhard Müller mit Entwürfen zu einer großen Hafenanlage, deren Ausgestaltung ihn auch in den folgenden Jahren weiter beschäftigte. Die ersten Ideenskizzen beruhen z. T. auf einem Rastersystem, wie es Durand in Paris für die Architektenausbildung entwickelt hatte. Wichtigster Bestandteil ist von Anfang an der zentrale Kuppelbau, der von Kolonnaden mit abschließenden Gebäuden flankiert wird. In der Fortentwicklung des Baugedankens kommen weitere Gebäude um das rechteckige Hafenbecken hinzu.
Die Serie gipfelt in einem extrem großformatigen Aufriß (GS 18296) der monumentalen Hafenanlage im Stil der Pariser "École d'Architecture", zu dem ein ebenfalls sehr sorgfältig gestalteter Grundriß gehört (GS 14916). In seinen Lebenserinnerungen berichtet Müller, daß er 1821 die große goldene Preismedaille im Baufach an der Akademie erhalten habe (Müller 1903, S. 16). Möglicherweise gehören die Zeichnungen in den Zusammenhang des preisgekrönten Entwurfs, dessen Themenstellung nicht überliefert ist.
Die kleine Aufrißzeichnung auf der Vorderseite des Blattes skizziert einen langgestreckten einstöckigen Gebäudekomplex, der im Zentrum von einem hohen Kuppelbau mit Portikus dominiert wird. Erst auf den zweiten Blick wird deutlich, daß die ihm seitlich angefügten Arkaden halbkreisförmige Kolonnaden bilden, die ein zentrales Hafenbecken (s. rückseitige Zeichnung) umschließen.
Auffällig ist das flächig aufgeklebte, blau getönte Blatt in der Mitte, das auf eine Planerweiterung durch Zufügung der seitlichen Trakte schließen läßt. Die auf diesem Blatt angebrachte Signatur "2/7 1819 / M." bezieht sich möglicherweise auf den ersten, kleineren Entwurf.
Auf der Rückseite findet sich eine Grundrißskizze der Anlage, basierend auf einem Quadratraster. Das nahezu quadratische zentrale Gebäude ist nach dem Muster einer palladianischen Villa aufgebaut: Portikus und Vorhalle an der Vorderseite sowie eine Loggia auf der Rückseite fluchten mit dem Kuppelsaal in der Mitte, flankiert von zwei durchgehenden Räumen an den Seiten.
Stand: August 2007 [UH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 29.06.2022



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