1.18.3.6 - Kassel, Hessisches Landesmuseum (?), Kirchensaal (?), Entwurf für die Ausmalung, Wandabwicklung



1.18.3.6 - Kassel, Hessisches Landesmuseum (?), Kirchensaal (?), Entwurf für die Ausmalung, Wandabwicklung


Inventar Nr.: GS 9954
Bezeichnung: Kassel, Hessisches Landesmuseum (?), Kirchensaal (?), Entwurf für die Ausmalung, Wandabwicklung
Künstler: Hugo Rohleder (1896 - 1988)
Datierung: 1923
Geogr. Bezug: Kassel
Technik: Pinsel in Schwarz und Braun, koloriert
Träger: Karton auf festem Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 45,5 x 60 cm (Blattmaß)
36,1 x 48,4 cm (Darstellungsmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: unten rechts: "Rohleder - Kassel / Entwurf zur Ausmalung des Kirchen / saales im Landesmuseum 1923" (Graphit)


Katalogtext:
Mit breitem Pinselstrich wurden Farbflächen auf einen Karton aufgebracht, der in einer unregelmäßigen Form beschnitten wurde. Ein Rechteck ist mit weiteren Rechtecken in unterschiedlicher Länge und Breite verbunden. Der Eindruck einer Wandabwicklung wird durch den späteren Beschriftungstext in der rechten unteren Ecke bestätigt, der die Zeichnung dem zweigeschossigen Kirchensaal im Hessischen Landesmuseum zuordnet.
Die Zweigeschossigkeit ist durch die Struktur des Blattes jedoch nur scheinbar vorhanden, da eine Figurenaufstellung den oberen Teil ebenfalls als Einzelraum ausweist. Durch diese beiden, nicht genau übereinander liegenden Räume ist das Anfertigen eines Klappmodells nicht möglich, das die Struktur des Kartons zunächst vorzugeben scheint. Darüber hinaus lassen sich die einzelnen Wandöffnungen nicht mit der Verteilung von Fenster- und Türöffnungen des Kirchensaals in Übereinstimmung bringen. Zwar existieren drei Fensteröffnungen zur Hauptfront hin, die jeweils anschließenden Wände und die entsprechenden Türöffnungen sind jedoch in den beiden seitlichen Rechteckfeldern nicht vorhanden. Davon abgesehen läßt sich diese Innenraumgestaltung, die eine rigide Umgestaltung des Kirchensaals bedeutet hätte, mit der Baugeschichte nicht recht vereinbaren.
Der Kirchensaal war der einzige Ausstellungsraum mit historisierenden Elementen, die bei der Ausführung der anderen Schauräume bewußt vermieden wurden. Vom Waffensaal aus wurde der Saal durch zwei spitzbogige, gotisierende Durchgänge erschlossen. Drei kleine Rundbogenfenster im romanischen Stil öffneten den Raum an der Osteseite des zweiten Obergeschosses zur Ehrenhalle hin. Zudem befand sich auf der ersten Geschoßebene der kleine, zum Hof gelegene Runderker. Die für Nordhessen bedeutende Sammlung sakraler Objekte sollte nach einem Plan von Boehlau durch mittelalterliche und neuzeitliche Skulpturen erweitert und hier ein Pendant zu dem Bestand an antiken Skulpturen im Erdgeschoß geschaffen werden (Schmidberger 1988, S. 68; Katalog Kassel 2001/2, S. 24).
Der später auf das Passepartout aufgebrachte Beschriftungstext nennt Rohleder als verantwortlichen Zeichner. Von Hugo Rohleder stammt der Entwurf einer Etagere für das 1935 gegründete Landgrafenmuseum an der Schönen Aussicht (mhk, Graphische Sammlung, GS 15826). Zudem gehören einige Landschaften und Porträts dieses Künstlers zum Bestand der Neuen Galerie.
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 03.11.2016



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