4.13.1.1 - Brauweiler, ehem. Benediktinerabtei (heute kath. Pfarrkirche St. Nikolaus und Medardus), Skizze, Ansicht von Nordosten (recto); Kloster Heisterbach, Skizze der Chorruine, Ansicht (verso)



4.13.1.1 - Brauweiler, ehem. Benediktinerabtei (heute kath. Pfarrkirche St. Nikolaus und Medardus), Skizze, Ansicht von Nordosten (recto); Kloster Heisterbach, Skizze der Chorruine, Ansicht (verso)


Inventar Nr.: GS 14473
Bezeichnung: Brauweiler, ehem. Benediktinerabtei (heute kath. Pfarrkirche St. Nikolaus und Medardus), Skizze, Ansicht von Nordosten (recto); Kloster Heisterbach, Skizze der Chorruine, Ansicht (verso)
Künstler: Hugo Schneider (1841 - 1925), Zeichner/-in
Datierung: 14.05.1862
Geogr. Bezug: Brauweiler, Heisterbach
Technik: Graphit
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 16 x 23,4 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: oben links: "Frühere Abteikirche zu / Brauweiler bei Cöln. / am 14ten May 1862." (Graphit)
verso: "Ruine zu Heisterbach / den 11ten May 1862" (Graphit)


Katalogtext:
Die Errichtung der dreischiffigen romanischen Gewölbebasilika der ehemaligen Benediktinerabtei fällt in das 12. bis frühe 13. Jahrhundert. Der romanische Kirchenbau folgt auf einen spätottonischen Vorgänger, eine Stiftung aus dem Umfeld des kaiserlichen Herrscherhauses, und einen von Königin Richeza beauftragten, zwischen 1048 und 1061 ausgeführten zweiten Kirchenneubau.
Nach einem Brand im Jahr 1215 blieben die Chorflankentürme unvollendet und der Vierungsturm unausgeführt. Im 17. Jahrhundert erfolgen Änderungen an den Fenstern in den Seitenschiffen, im Obergaden und im Chorbereich. 1669 entstand der Neubau einer zweigeschossigen Sakristei an der Chornordseite.
In seiner Skizze zeigt Schneider die Abteikirche in der Nordostansicht. Hinter einer niedrigen Umfassungsmauer folgt die im Scheitel des Chores anschließende Bernhardskapelle mit dem markanten Doppelpyramidendach. An Details erfaßt Schneider das große zentrale Vierpaßfenster sowie den unterhalb der Traufe verlaufenden Rundbogenfries. Von dem Untergeschoß der Chorapsis ist nur ein Rundbogen sichtbar, während vom oberen Geschoß vier Rundbogennischen gezeigt werden, wobei der nördlichen Nische ein schlichtes, aus der Barockzeit stammendes Rundbogenfenster einbeschrieben ist. Ein Plattenfries vermittelt zur anschließenden Zwerggalerie. Den Abschluß der Apsis bildet ein Kegeldach, das an den Giebel des höheren Langhauses anschließt. Nördlich des Chores ist die aus dem 17. Jahrhundert stammende Sakristei nur durch die Schräge des Daches angedeutet, die ansonsten schlichte Fassade wird von zwei Bäumen im Vordergrund verdeckt. Zur linken und rechten Seite des Langhauses tritt das Querhaus mit seinen Seitenwänden hervor. Während der südliche Querhausarm in seiner äußeren Gliederung mit Blendarkaden und Zwerggalerie der Formgebung der Chorapsis folgt, ist der nördliche Querhausarm nahezu ungegliedert und weist lediglich den Ansatz einer Nische mit Rundbogenfries auf. Die Giebelfront hingegen wird durch zwei spitzbogige, in ihrer Anlage allerdings barock gestaltete Fenster sowie durch einen Rundbogenfries und ein Rundbogenfenster im Giebeldreieck mit begleitenden kleinen Rundbogennischen bestimmt. Oberhalb der Vierung erhebt sich ein schlichter quadratischer Dachreiter mit eingezogenem Pyramidendach. Von der westlichen Turmgruppe sind lediglich die Bögen von drei Blendarkaden und der darüber anschließende Rundbogenfries sowie der spitze, mächtige Helm des Mittelturms, ferner der nördliche Flankenturm mit seiner mehrgeschossigen Blendarkadengliederung und dem abschließenden Pyramidendach angedeutet.
Schneider skizziert den Kirchenbau vor der durchgreifenden Restaurierung durch Heinrich Wiethase in den Jahren 1866-1876, bei der anstelle des hölzernen Dachreiters ein oktogonaler Vierungsturm errichtet und die Chorflankentürme vollendet wurden. Die Krüppelwalmdächer des Querhauses und des Langhauses wurden damals durch Satteldächer ersetzt und die Fenster in romanischer Form rekonstruiert (Dehio Nordrhein-Westfalen 2005, S. 205).
Auf der Rückseite des Blattes findet sich eine Skizze der Chorruine des Klosters Heisterbach.
Stand: September 2007 [LK]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 25.11.2022



© Hessen Kassel Heritage 2024
Datenschutzhinweis | Impressum