4.33.1.1 - Kasselburg, Detailskizze, perspektivische Ansicht



4.33.1.1 - Kasselburg, Detailskizze, perspektivische Ansicht


Inventar Nr.: GS 14479
Bezeichnung: Kasselburg, Detailskizze, perspektivische Ansicht
Künstler: Hugo Schneider (1841 - 1925), Zeichner/-in
Datierung: 1871
Geogr. Bezug: Kasselburg
Technik: Graphit
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 10 x 7,8 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: rechts: "Eifel / Gerolstein / Kasselburg / 1871" (Graphit)


Katalogtext:
Die in der Gemeinde Pelm unweit von Gerolstein gelegene Kasselburg erhebt sich auf einem Basaltfelsen über dem Kylltal. Sie war Eigentum der Herren von Blankenheim, die sie vermutlich im 12. Jahrhundert errichten ließen. Urkundlich genannt wird sie erst 1291. Die 37 m hohe, achtgeschossige Doppelturmanlage und die Kapelle, die bedeutendsten erhaltenen Baukörper der Burg, gehen auf das zweite Drittel des 14. Jahrhunderts zurück. Der Turm, in der Tradition der rheinischen Torburgen des 12./13. Jahrhunderts stehend, die Vorbilder aber an Monumentalität übertreffend, vereinigte ursprünglich Funktionen als Tor- und Wohnturm; erstere gingen bei einer Erweiterung der Burganlage auf ein benachbartes Torhaus über. Die Kapelle in der Südwestecke der Burganlage lehnt sich an den im Kern noch romanischen, im 14. Jahrhundert aber gleichfalls überformten Palas an.
1452-1512 übte das Erzbistum Trier die Herrschaft über die Kasselburg aus, die dann an die Blankenheimer zurückfiel, die die Anlage auf den heutigen Umfang erweiterten. Mitte des 18. Jahrhunderts galt sie schon als verfallen (Dehio Rheinland-Pfalz/Saarland 1984, S. 430); heute beherbergt das Gelände nach umfangreichen Restaurierungen der Burg den Adler- und Wolfspark Kasselburg.
Schneider erfaßt in seiner Zeichnung ein Detail vom Zinnenkranz und der ihn tragenden Konsolen der Doppelturmanlage, und zwar einer burgseitig gelegenen Ecke. Als die Zeichnung 1871 entstand, war Schneider seit längerem damit befaßt, für den Aachener Ehrenkanonikus und Kunsthistoriker Franz Bock Zeichnungen in Vorbereitung von dessen 1868-1875 publiziertem Werk "Rheinlands Baudenkmale des Mittelalters" zu erstellen. Sie sollten als Illustrationsvorlagen für die reich bebilderten Bände dienen, die in Einzelheften erschienen. Wenn Bock auch keinen Beitrag zur Kasselburg verfaßte, so ist doch ein Entstehungszusammenhang anzunehmen.
Stand: September 2007 [LK]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 21.11.2022



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