1.16.1.2 - Kassel, Gemäldegalerie (Neue Galerie), erstes Obergeschoß, Bauaufnahme, Grundriß



1.16.1.2 - Kassel, Gemäldegalerie (Neue Galerie), erstes Obergeschoß, Bauaufnahme, Grundriß


Inventar Nr.: GS 18306
Bezeichnung: Kassel, Gemäldegalerie (Neue Galerie), erstes Obergeschoß, Bauaufnahme, Grundriß
Künstler: Heinrich von Dehn-Rotfelser (1825 - 1885), Architekt/-in, Entwurf
Datierung: um 1871
Geogr. Bezug: Kassel
Technik: Feder in Schwarz und Blau
Träger: Karton
Wasserzeichen: -
Maße: 45 x 94,7 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "10 M"
Beschriftungen: oben mittig: "Gemaelde-Galerie-Gebäude zu Cassel. / Grundriss vom Hauptgeschoss." (Feder in Schwarz)
unten mittig: "die ganze lichte Länge der Loggia ist wenn man zwischen den / Oberlichtsälen addirt = 41,21 / wenn man zwischen den Kuppel der Loggia addirt aber = 41,24, in Wirklichkeit aber nur 41,20." (Feder in Schwarz)
unten mittig: "I. 14." (Feder in Schwarz)
in der Darstellung: diverse Nummern und Maßangaben (Graphit, Feder in Schwarz und Rot)
in der Darstellung: Bezeichnungen (Feder in Blau)


Katalogtext:
Die Raumaufteilung des Gebäudes zielt auf eine ideale Belichtungssituation ab. Im Mitteltrakt des Obergeschosses befinden sich die vier Oberlichtsäle, die das Herzstück der Gemäldegalerie darstellen. Sie werden umschlossen von den zur Frankfurter Straße hin gelegenen Seitenlichtkabinetten und der zur Fuldaaue hin ausgerichteten Loggia.
Ein großer Oberlichtsaal für die ideale Präsentation hatte sich bereits in der nach Plänen von François Cuvilliés d. Ä. errichteten Galerie (1749-1752) befunden, somit hatte Dehn-Rotfelser ein direktes Vorbild vor Ort. In einer Raumfolge wurde das Belichtungskonzept mit großen Oberlichtsälen erstmals von Klenze beim Bau der Alten Pinakothek in München verwirklicht. Dehn-Rotfelser nahm direkt auf den Bau Bezug, den er im Rahmen einer Forschungsreise zu den modernen Museumsbauten in Deutschland, Frankreich und England zweifelsohne auch selbst besichtigt hatte. Neben dem Konzept der Oberlichtsäle, die sich in einem von Endpavillons gerahmten Mitteltrakt befinden, ist auch die Anordnung der Seitenlichtkabinette und des Loggia-Ganges, den eine Anzahl separater Kuppelgewölbe überspannt, von dem Münchener Bau entlehnt. Der Entwurf Klenzes, der wiederum auf die Loggien des Vatikanischen Palastes zurückgeht, sah durch die verschiedenen Erschließungsmöglichkeiten der Oberlichtsäle das Konzept eines frei gewählten und nicht festgelegten Rundgangs vor (Katalog München 2000, S. 287).
Ebenso wie in München erhielt auch der Bau in Kassel ein aufwendiges Bild- und Skulpturenprogramm zur deutschen Kunstgeschichte, das in der Kasseler Galerie "ein dichtes Beziehungsgeflecht aus Künstlerpersönlichkeiten, nach Nationalitäten und nach Zugehörigkeiten zu den in der Gemäldesammlung vertretenen Malerschulen" entwickelte und mit Allegorien, antiken und christlichen Motiven sowie Tugenddarstellungen ergänzte (Katalog Kassel 2001/1, S. 9). Die von gemalten Friesen umschlossenen Kuppeln symbolisieren ein Himmelgewölbe und zeigen gelbe Sterne auf abwechselnd grünem und rotem Grund. Der entsprechende Farbwert ist in den Räumen des westlichen Pavillons und im Bereich der Seitenkabinette eingetragen.
Ein umfangreiches Konvolut mit Entwürfen der Lünetten und einiger der elf Kuppelgewölbe von Helwig Reinhard Hochapfel ist in der Graphischen Sammlung ebenfalls vorhanden.
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
  • Heinz, Marianne: Neue Galerie Architektur. Museumslandschaft Hessen Kassel. Petersberg 2011, S. 11, Kat.Nr. 7.


Letzte Aktualisierung: 20.09.2017



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