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4.1.3.4 - Aachen, Dom, Entwurf für einen Mosaikboden, Grundriß



4.1.3.4 - Aachen, Dom, Entwurf für einen Mosaikboden, Grundriß


Inventar Nr.: L GS 18656
Bezeichnung: Aachen, Dom, Entwurf für einen Mosaikboden, Grundriß
Künstler: Hugo Schneider (1841 - 1925)
Datierung: 05.05.1885
Geogr. Bezug: Aachen
Technik: Druckgraphik, Graphit
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 46 x 58,8 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "meter"
Beschriftungen: oben mittig: "Das Carolinger Münster zu Aachen" (Feder in Schwarz)
oben links: "Unterer Grundriss" (Feder in Schwarz)
rechts mittig: "Osten" (Feder in Schwarz)
unten rechts: "Aa[chen] 5 / 5 [18]85 / J.B. [Josef Baecker] / Druck v. Honnefelder Aachen" (Feder in Schwarz)
unten links: "Oberer Grundriss" (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Die Druckgraphik wurde 1885 im Auftrag des Aachener Karlsvereins zusammen mit weiteren Grundrissen des Kirchenvorhofs aus Anlaß eines Wettbewerbs zur Neugestaltung des karolingischen Atriums im Westen vor der Domkirche angefertigt. Das vorliegende Blatt zeigt den Grundriß des karolingischen Kirchenbaus mit der ursprünglichen Choranlage, die in der Zeit zwischen 1400 und 1414 niedergelegt wurde und 1885 nur in einer Rekonstruktion wiedergegeben werden konnte. Die Darstellung ist horizontal zweigeteilt. Im oberen Bereich des Blattes ist der Grundriß der karolingischen Unterkirche und im unteren Bereich der Grundriß des Hochmünsters wiedergegeben.
Hugo Schneider nutzte diese Vorlage für einige Graphitskizzen zu einem Schmuckfußboden für die Unterkirche. Aus den Skizzen wird ersichtlich, daß Schneider für das innere Oktogon eine zentrale runde Steinplatte vorsah, die durch ein kleinteiliges Schmuckband gerahmt werden sollte. Ausgehend von der Mitte führen schmale Bahnen zu den Innenflächen der Oktogonfelder und teilen den weiteren Fußbodenbereich in acht Segmente, die wiederum mit kleinteiligen Ornamenten gefüllt sind. Für den äußeren Umgang sah Schneider in seinen Skizzen die Anlage einzelner Schmuckfelder für jedes Gewölbejoch vor. Details im oberen rechten und unteren linken Bereich des Blattes zeigen flüchtige Entwürfe für einige Elemente des Schmuckfußbodens wie ein quadratisches Musterfeld und ein mäanderndes Band mit einbeschriebener Volte für ein Dreiecksjoch. Die skizzierten Schmuckelemente orientieren sich in ihrer Konzeption an italienischen Cosmatenarbeiten.
Im Zusammenhang mit der seit 1843 betriebenen Restaurierung der Aachener Domkirche wurden von zeitgenössischen Künstlern und Denkmalpflegern mehrfach Pläne für die Neugestaltung der Kirchendekoration entworfen. 1869 legte Hugo Schneider einen an ravennatischen Vorbildern orientierten Entwurf für die Neudekoration des karolingischen Zentralbaus vor, der allerdings nicht zur Ausführung kam. Die vorliegende Skizze entstand zu einem späteren Zeitpunkt. Sie steht in keinem Zusammenhang mit den früheren Dekorationsentwürfen und auch nicht mit dem später ausgeführten Bodenbelag. Der heutige Schmuckfußboden datiert in das Jahr 1913 und folgt einem Entwurf von Hermann Schaper.
Stand: September 2007 [LK]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 22.03.2018



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