8.17.26.1 - Rom, Teilansichten von antiken Kapitellfragmenten (recto); drei Tabourets (verso)



8.17.26.1 - Rom, Teilansichten von antiken Kapitellfragmenten (recto); drei Tabourets (verso)


Inventar Nr.: L GS 12023
Bezeichnung: Rom, Teilansichten von antiken Kapitellfragmenten (recto); drei Tabourets (verso)
Künstler: unbekannt
Datierung: um 1800
Geogr. Bezug:
Technik: Feder in Schwarz
Träger: Papier
Wasserzeichen: "[C & I HO]NIG"
Maße: 22,9 x 13,7 cm (Blattmaß)
Maßstab: unbezifferter Maßstab mit Maßeinheit "Palm"
Beschriftungen: unten rechts: "Capitäl bey Ponte Molle gefunden / 1796. Die Arbeit sehr erhaben / die Verziehrung a. b. c. d. e. an / jedem Capitäl verschieden." (Feder in Schwarz)
in der Darstellung: weitere Beschriftungen (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Das beidseitig benutzte Blatt zeigt auf der Vorderseite drei Teilansichten von antiken Kapitellen bzw. von deren Fragmenten. Die Beschriftung in der rechten unteren Blattecke gibt Auskunft über Hintergrund und Objekt der Darstellung. Demnach wurden die hier dargestellten, "sehr erhaben" gearbeiteten Architekturdetails im Jahr 1796 bei dem Ponte Molle gefunden. Der Ponte Molle bzw. Pons Milvius ist eine der antiken Brücken Roms, die - in der geraden Verlängerung der Via Flaminia vom Forum Romanum und der Piazza del Popolo liegend - den Tiber in nördlicher Richtung überspannt. Die plastischen Darstellungen zeigen ornamentale Details, die sich im Fall der oberen und der rechten Zeichnung in der Gestalt verschiedener Palmetten nicht unmittelbar einem Architekturteil zuordnen lassen. Links befindet sich ein korinthisches Kapitell in hälftiger Darstellung. Das Kapitell zeigt eine Abweichung von dem Normalkapitell, da das Palmettenornament offensichtlich nur einreihig ausgebildet ist und die Caulisschäfte, aus denen die Hüllblätter der Helices emporwachsen, fehlen.
Auf der Rückseite des Blattes sind drei Modelle mit Tabourets ausgeführt, die sich jeweils hinsichtlich der Beinform und der Gestaltung der Sitzfläche voneinander unterscheiden. Die Darstellungen könnten auf ein Vorlagenwerk zurückgehen, was die Anordnung der gleich großen Stücke vermuten läßt.
Die Zeichnung wurde bislang Julius Eugen Ruhl zugeschrieben. Die Handschrift stammt jedoch eindeutig nicht von Ruhl, vielmehr erscheint die Schrifttype der Vorderseite älter und könnte mit dem Jahr des Fundes in unmittelbarem Zusammenhang stehen. Diese Einschätzung wird auch durch die drei Hockerformen gestützt.
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



© Hessen Kassel Heritage 2024
Datenschutzhinweis | Impressum