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3.77.1.1 - Melsungen, Schloß, Bauaufnahme und Entwurf zum Ausbau als Kaserne, Lageplan



3.77.1.1 - Melsungen, Schloß, Bauaufnahme und Entwurf zum Ausbau als Kaserne, Lageplan


Inventar Nr.: GS 8230 (GS 14532)
Bezeichnung: Melsungen, Schloß, Bauaufnahme und Entwurf zum Ausbau als Kaserne, Lageplan
Künstler: Friedrich Wilhelm Selig (1749 - 1816), Ingenieur
Datierung: um 1810
Geogr. Bezug: Melsungen
Technik: Graphit, Feder in Grau, rot, rosa und gelb laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: Jüngling mit Velum auf Kugel und schmalem Sockel / "C" / "VDL"
Maße: 26,6 x 42,7 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: oben mittig: "Plan de la Situation / du Château et jardin à la Ville de Melsungen / que l'on pourait arangér très facilement à une Caserne et / Ecurie à 636 Chevaux, ou si'l on veut a 800." (Feder in Grau)
oben links: "12 000 [...] (Rest unleserlich)" (Graphit)
unten rechts: "FWSelig" (Feder in Schwarz)
in der Darstellung: Benennung der Gebäude und der Örtlichkeiten (Feder in Grau und Schwarz)


Katalogtext:
Das im 16. Jahrhundert erbaute Schloß in Melsungen diente seit 1733 zur Unterbringung von hessischem Militär. Nach verschiedenen Infanterieeinheiten wurde im ausgehenden 18. Jahrhundert dort Kavallerie stationiert, für die Landgraf Wilhelm IX. 1791 außerhalb der Stadt ein Reithaus errichten ließ. Dieses ist in der Zeichnung bei der Beschriftung des Stadttores erwähnt. Auch in der Zeit des Königreichs Westphalen belegte man das Schloß mit Reitertruppen (Wenzel 1935; Schmidt 1973, S. 80, Anm. 44). Das vorliegende Blatt scheint in diesem Zeitraum entstanden zu sein, da die südlichen Teile des Renthofes von einem Teil der 'westphälischen' Verwaltungsbürokratie, dem "Bureau des Finances", und die mit B und D bezeichneten Schloßbauten von der Gendarmerie genutzt sind. Als "Gendarmerie Royale" wird sie auch in einem von Christoph Wilhelm Selig, dem Bruder des Planverfassers Friedrich Wilhelm Selig, im Jahr 1812 angefertigten Lageplan genannt (Schmidt 1973, Abb. S. 82).
In der nicht maßstabsgerechten Schemazeichnung mit Erläuterungen zur vorhandenen und potentiellen Stallkapazität legt der unterzeichnende Friedrich Wilhelm Selig einen Erweiterungsvorschlag für zusammen 650 Mann und 636 bis 800 Pferde vor. Zu diesem Zweck sollte der seitlich des Schlosses gelegene Garten mit drei neuen Stallgebäuden bebaut werden, wobei für den mit L gekennzeichneten Flügel zusätzlich ein Geschoß mit Räumlichkeiten für 450 Soldaten vorgesehen war. Die drei durch gelbe Lavierung gekennzeichneten Bauvorhaben um einen als Reit- und Exerzierplatz gedachten Hof wurden nicht verwirklich.
Der Plan weist im rechten unteren Bereich Einstichlöcher auf, die auf weitere beigeheftete Zeichnungen oder Erläuterungen schließen lassen.
Stand: September 2004 [GF]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 20.09.2017



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