1.70.2.12 - Kassel, Garnisonkirche, Entwurf, Grundriß



1.70.2.12 - Kassel, Garnisonkirche, Entwurf, Grundriß


Inventar Nr.: GS 14608
Bezeichnung: Kassel, Garnisonkirche, Entwurf, Grundriß
Künstler: unbekannt
Datierung: um 1863
Geogr. Bezug: Kassel
Technik: Feder in Schwarz und Braun, rosa laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: "J WHATMAN / 1861"
Maße: 33 x 50 cm (Blattmaß)
Maßstab: unbezifferter Maßstab ohne Maßeinheit, bezifferter Maßstab ohne Maßeinheit (später nachgetragen)
Beschriftungen: oben mittig: "Grundriss / von der Hof- und Garnisons Kirche / zu Cassel / 1tte Emporbühne" (Feder in Braun)
unten rechts: "vdt Eggena / Landbaumeister C. d. F. (?)" (Feder in Braun)
in der Darstellung: Zahlen (Graphit, Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Der jüngste in der Graphischen Sammlung vorhandene Grundrißentwurf der Kasseler Garnisonkirche ist seinem Wasserzeichen zufolge in die Zeit um 1863 zu datieren. In der rechten unteren Ecke befindet sich ein Sichtvermerk des Landbaumeisters August Eggena, der diese Funktion seit 1851 in dem Gebiet links der Fulda ausübte.
Nadelspuren charakterisieren das Blatt deutlich als Kopie einer Vorlage, wobei die Ausmaße des Umrißmauerwerks, die Säulenabstände etc. die Zeichnung zu einem von Sallmann mit einem Sichtvermerk versehenen Blatt (GS 14604) in Beziehung setzen, das ebenfalls Nadelspuren aufweist. Die Verbindung ergibt sich zudem durch ein besonderes Detail in Gestalt der Rücksprünge an den Mauerecken, die in dieser Form nur auf den beiden genannten Grundrissen vorkommen. Allerdings beziehen sich die Grundrisse auf unterschiedliche Gebäudehöhen. Während der Schnitt bei dem Eggena-Blatt auf Höhe der ersten Empore angelegt ist, setzt das Sallmann-Blatt den Schnitt auf Sockelhöhe an. Da die grundlegenden konstruktiven Elemente wie das Umfassungsmauerwerk und die Säulenstellung der Empore jedoch höhenunabhändige Parameter sind, könnte die früher entstandene Zeichnung von Sallmann trotzdem als Vorlage gedient haben.
Hinsichtlich der eingezeichneten Details besteht ein Zusammenhang mit einer anderen Zeichnung (GS 14610), die ihrerseits eine durchgenadelte Kopie des von Rudolph angefertigten Blattes darstellt (GS 14609). Gemeinsamkeiten zeigen sich bei der Verteilung der Kirchenbänke, der Anordnung der Kirchenstände für die privilegierten Besucher sowie bei dem Brüstungsverlauf der Empore. Zudem weisen beide Darstelllungen Durchlässe durch das Ostmauerwerk des Turmes mit der später hinzugefügten Breitenangabe "2,35 m" auf. Die bezifferten Maßstäbe entstanden ebenfalls in diesem Zusammenhang.
Stand: September 2004 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 20.09.2017



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