10.12.3.1 - Theben, Stadttor und Sphingenallee nach J. G. Grohmann, Grund- und Aufriß

Katalogtext:
Das "Portal oder stadt-thor mit einer Sphinx alleé / In Theben" entnahm Johann Henrich Wolff dem Werk "Ueberreste der Aegyptischen Baukunst" von Johann Gottfried Grohmann (Grohmann 1799, Taf. V), das dieser ein Jahr nach Napoleons Ägyptenfeldzug vorlegte. Die Publikation präsentiert eine Auswahl mit Abbildungen bisher erschienener Werke, die der Autor für besonders geeignet hielt, den Charakter der bereits von Winckelmann als roh und plump empfundenen Baukunst darzustellen. Den Abbildungen kommt kaum dokumentarischer Wert zu, da Grohmann immer wieder ergänzend eingriff. Seine Haltung zur ägyptischen Baukunst ist problematisch; sie entspricht in dieser Form jedoch dem Zeitgeist. Anregungen könnte nach Grohmanns Ansicht die ägyptische Baukunst einzig der Platzverschönerung mit Obelisken und Pyramiden sowie - in der Theaterkunst - der Gestaltung des Bühnenbildes bieten. Architekten werde jedoch verdeutlicht, "wie gross die Stufenleiter war, welche der menschliche Geist ersteigen musste, eh' er in der Baukunst Leichtigkeit, Gefälligkeit und Schönheit mit Bequemlichkeit und Festigkeit vereinigen lernte" (Grohmann 1799, Vorbericht; vgl. Philipp 1997, S. 43).
Dem Zeitgeist entsprechend setzte sich Wolff hier und in zwei weiteren Darstellungen (L GS 15065 u. L GS 15067) mit Elementen der ägyptischen Architektur auseinander, indem er diese in bekannter Manier nachzeichnete.
Stand: September 2004 [MH]