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12.2.14.2 - Studie eines Stadttors, Grund- und Aufriß



12.2.14.2 - Studie eines Stadttors, Grund- und Aufriß


Inventar Nr.: L GS 15075
Bezeichnung: Studie eines Stadttors, Grund- und Aufriß
Künstler: Johann Heinrich Wolff (1753 - 1801), Zeichner/-in
Datierung: 1788 (nach)
Geogr. Bezug:
Technik: Graphit, Feder in Schwarz und Grau, schwarz, grau, braun und blau laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: Krone über Wappenschild mit Lilie
Maße: 25,7 x 41,7 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "Rheinlandsche fuss"
Beschriftungen: unten mittig: "Grund und aufriß eines im Preüßischen Neü erbauten stadt thores." (Feder in Braun)
oben rechts: "Bl. 260" (Feder in Rot)
unten rechts: "JHWolff" (Feder in Braun)


Katalogtext:
Reisen Johann Henrich Wolffs sind nicht bekannt und so werden auch Grund- und Aufriß eines "im Preüßischen Neü erbauten stadt thores" nach einem Vorlagenwerk entstanden sein, das bisher jedoch nicht identifiziert werden konnte.
Das Stadttor rezipiert mit dem großen, mittleren Rundbogen und den flankierenden kleinen Rechteckdurchgängen die Architektur antiker Triumphbögen wie die des römischen Konstantinsbogens. Dabei wurde die Architektur auf die Hauptmerkmale reduziert. Statt einer hohen, für einen Relieffries vorgesehene Attika bildet ein weit ausladendes Kranzgesims mit Mutuligliederung den oberen Abschluß des Bauwerks. Hinter die glatte unstrukturierte Mauerfläche sind sowohl die Pfeilerstellung des Mittelbogens wie die Rechteckdurchgänge in flachen Rechtecknischen zurückgesetzt. Bauornamentik befindet sich in Form supraportenartiger Relieffelder an den Seiten und Verzierungen an Archivolte und Bogenzwickeln des Mitteldurchgangs. Weder die Inschrift über dem Torbogen noch die Figurenszenerie in den Reflieffeldern, die bei antiken Triumphbögen den Anlaß der Weihung veranschaulichen, geben hier Auskunft zu dem Objekt. Direkt an das Tor schließen seitlich Wachthäuser an, deren Rückfront durch die Stadtmauer gebildet und deren Vorderfront von Pfeilerarkaden eingenommen wird. Entsprechend Wolffs üblicher Vorgehensweise unterscheiden farblich unterschiedlich ausgeführte Lavierungen zwischen den seitlichen Wachthäusern (braun) im Vordergrund und dem zurückliegenden Stadttor (grau).
Die strenge Formensprache im Stil des Frühklassizismus, die das Gebäude prägt, ermöglicht eine Einordnung des Blattes in das Spätwerk von Johann Henrich Wolff (nach 1788).
Stand: September 2004 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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