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12.12.1.1 - Ausführungsentwurf für ein Treppenturmmodell, Grundriß, Aufriß und Schnitt



12.12.1.1 - Ausführungsentwurf für ein Treppenturmmodell, Grundriß, Aufriß und Schnitt


Inventar Nr.: L GS 15089
Bezeichnung: Ausführungsentwurf für ein Treppenturmmodell, Grundriß, Aufriß und Schnitt
Künstler: Heinrich Abraham Wolff (1761 - 1812), Zeichner/-in
Datierung: 1781
Geogr. Bezug:
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, grau, grün, gelb und rosa laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: "C & I HONIG"
Maße: 82,6 x 47,8 cm (Blattmaß)
Maßstab: drei bezifferte Maßstäbe, erster mit Maßeinheit "Cassel fus"
Beschriftungen: oben rechts: "Bl. 291" (Feder in Rot)
unten rechts: "H. A. Wolff / 1781" (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Henrich Abraham Wolff, ein Bruder Johann Henrich Wolffs, wurde vom Vater Johannes im Steinmetzhandwerk unterrichtet. Zur Abrundung seiner Ausbildung ersuchte der Vater im Frühjahr 1781 bei Landgraf Friedrich II. um ein Reisestipendium für seinen Sohn. Ein dem Bittgesuch beigefügtes Architekturmodell sollte diesem Ansinnen Nachdruck verschaffen. Sechs Jahre später soll das Modell als Nachweis für das vorgeschriebene Meisterstück vor der Kasseler Steinmetzgilde gedient haben. Zwar ist das Modell in Gestalt einer in Gips gearbeiteten, freistehenden, gewundenen Treppe mit Kuppelbedachung nicht mehr erhalten, durch den vorliegenden Ausführungsentwurf kann sein Aussehen jedoch erschlossen werden (Knackfuß 1908, S. 55f.; Hallo 1930/1, S. 293; Katalog Kassel 1986/1, S. 28).
Auf sechsseitigem Grundriß entwickelte Wolff eine ionische Bogenstellung, die den äußeren Rahmen für die Treppenanlage bildet. Die hohen segmentbogenförmigen Öffnungen gewähren Einblick ins Innere des Gebäudes, wo sich dem Zentralbaukonzept folgend eine Spindeltreppe in das Dach windet. Die äußere Gestalt prägen Säulen auf hohen Postamenten, denen ein verkröpftes Gebälk auflagert. Darüber erhebt sich die Kuppel aus Tambour und Laterne. Den Übergang von der eckigen zur runden Grundform vermitteln Volutenbänder, die entsprechend der Vorkragung von Säulen und Gebälk dem Kuppeloval vorgestellt sind. Entsprechende Gliederungselemente werden im Laternenaufbau weiter fortgesetzt. Den Eingangsbereich hebt eine korinthische Säulenstellung mit Gebälk hervor, die zur Hälfte der mittleren Bogenöffnung eingestellt ist.
Die Aufrißdarstellung wird im oberen Blattdrittel durch einen Grundriß und einen Kuppelschnitt ergänzt.
Stand: September 2004 [MH]


Literatur:
Hallo 1930/1, S. 293


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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