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8.17.4.1 - Rom, Tempel des Vespasian und Titus, Gebälkstudie mit rekonstruierter Giebelecke, Aufriß



8.17.4.1 - Rom, Tempel des Vespasian und Titus, Gebälkstudie mit rekonstruierter Giebelecke, Aufriß


Inventar Nr.: L GS 15130
Bezeichnung: Rom, Tempel des Vespasian und Titus, Gebälkstudie mit rekonstruierter Giebelecke, Aufriß
Künstler: Johann Heinrich Wolff (1792 - 1869), Zeichner/-in, fraglich
Datierung: um 1810
Geogr. Bezug: Rom
Technik: Feder in Schwarz
Träger: Transparentpapier
Wasserzeichen: -
Maße: 46,2 x 52,2 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: rechter Rand: "Jupiter tonant" (Feder in Schwarz)
oben rechts: "Bl. 138." (Farbstift in Rot)


Katalogtext:
Die als Kopie entstandene Zeichnung auf Transparentpapier rekonstruiert zur Gebälkform des Tempels des Vespasian und Titus einen bauornamental entsprechend gestalteten Giebelansatz.
Der unmittelbar an die große Stützmauer des Tabulariums angeschlossene, zwischen dem Concordia-Tempel und dem Portikus der Dei Consentes gelegene Bau wurde bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts als Tempel des Jupiter Tonans (s. Bezeichnungstext "Jupiter tonant“) bezeichnet. Von dem Bau haben sich nur drei aufrecht stehende Säulen der Nordostecke mit Gebälk erhalten, von denen bis 1813 einzig das obere Drittel sichtbar war. Ehemals wies das 33 m lange und 22 m breite Gebäude, das von Titus begonnen und von Domitian beendet worden war, eine geräumige Cella mit sechs davor liegenden Säulen und je einer Säule vor den beiden Anten auf. Im Cella-Innern waren auf einem erhaltenen Podium die Statuen der beiden Kaiser plaziert (Coarelli 1980, S. 75; Nash 1980/1981, Bd. I, S. 501; Katalog Kassel 1986/1, Kat.Nr. 11; Katalog Rom/Paris 1985, S. 76-81).
Auf welches Vorlagenwerk der Zeichner zurückgriff, konnte nicht geklärt werden. Bei Piranesi wird der Tempel mehrfach dargestellt (Piranesi 1748, Taf. 8; Piranesi 1756-1784, Bd. 1, Taf. 32b; Katalog Stuttgart 1999, Kat.Nr. 14.49). Eine Detailabbildung des Gebälks in Aufriß und Untersicht findet sich auch in Durands "Recueil“ (Durand/Legrand 1842 (1986), Taf. 73). Entsprechende antike Architekturformen waren häufig Gegenstand von Studienblättern, wobei das Lernziel darin bestand, sich mit dem spezifischen Formenkanon vertraut zu machen. Vielfach wurden derartige Studien beim Ausarbeiten eigener Entwürfe verwendet.
Der Zeichnung kann ein weiteres Blatt aus dem Nachlaß Wolff mit der Darstellung von Architekturdetails des Tempels zugeordnet werden (L GS 15131). Material und Technik verweist auf eine Gruppe von Zeichnungen (L GS 15119, L GS 15132 - L GS 15134), die möglicherweise von Johann Heinrich Wolff während seiner Studienzeit angefertigt wurde.
Stand: September 2004 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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