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11.2.12.5 - Stadttor im Stil von C.-N. Ledoux, Querschnitt (Kopie?)



11.2.12.5 - Stadttor im Stil von C.-N. Ledoux, Querschnitt (Kopie?)


Inventar Nr.: L GS 15185
Bezeichnung: Stadttor im Stil von C.-N. Ledoux, Querschnitt (Kopie?)
Künstler: unbekannt
Datierung: um 1800
Geogr. Bezug:
Technik: Feder in Grau und Schwarz, schwarz, grau, braun und gelb laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 24,1 x 21,6 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: oben rechts: "Bl. 312" (Feder in Rot)
verso: "Quer-Durchschnitt"; "Stadttor No III D"; "Fuss" (Graphit)


Katalogtext:
Das Blatt mit der im Querschnitt ausgeführten Darstellung eines Tores ist rückwärtig als "Stadttor No III D" bezeichnet. Möglicherweise deutet dies auf eine Serie verschieden konstruierter Stadttore hin. Zahlreiche Nadelspuren sprechen für einen Kopiervorgang.
Unter einem vorkragenden Giebel öffnet sich ein breiter kassettierter Triumphbogen, der die Tiefe des Gebäudes einnimmt und innen von Kolonnaden gesäumt wird. Der Querschnitt ermöglicht die Wahrnehmung eines in Bogenhöhe befindlichen repräsentativen Raumes mit eingestellten Säulen und Oberlicht. Die Funktion des Baus als Stadttor wird im hinteren Bereich deutlich, wo ein schmales vertikales Feld das hochgezogene Fallgitter mit spitzer Endung und ein dicker grauer Pinselstrich die Führungsschiene des Fallgitters markiert.
Die Architektur hat sich die Zollhäuser mit Wohn- und Durchgangsfunktion von Claude-Nicolas Ledoux zum Vorbild genommen. Zum Vergleich kann hier das Zollhaus an der Rue Poissonière, erbaut im Jahr 1786, herangezogen werden (Gallet 1983, S. 162; Vidler 1988, S. 112). Die Form des kassettierten Triumphbogens mit den inneren Kolonnaden kam auch bei Ledoux' Projekt für einen Kasseler Triumphbogen zum Tragen (Katalog Kassel 1979, Kat.Nr. 263).
Die Darstellung prägt ein flächiger Zeichenstil, gekennzeichnet durch eine präzise Federführung und nur wenige malerische Effekte. Einzig die Schattierungen bei der Gestaltung der Kassettendecke schaffen Plastizität. Dies entspricht den von Ledoux vorgegebenen puristischen Tendenzen eines auf die Umrißlinien konzentrierten Zeichenstils. Weder Johann Henrich noch sein Neffe, Johann Heinrich Wolff, können mit diesem Stil in Verbindung gebracht werden. Wie die Zeichnung in den Nachlaß Wolff gelangte, ist nicht bekannt.
Stand: September 2004 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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