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12.5.2.2 - Entwurf zu einer Villa im palladianischen Stil, Studienblatt, Grund- und Aufriß



12.5.2.2 - Entwurf zu einer Villa im palladianischen Stil, Studienblatt, Grund- und Aufriß


Inventar Nr.: L GS 15258
Bezeichnung: Entwurf zu einer Villa im palladianischen Stil, Studienblatt, Grund- und Aufriß
Künstler: Johann Conrad Bromeis (1788 - 1855), Zeichner/-in, fraglich
Datierung: um 1810
Geogr. Bezug:
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, grau, blau und rot laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 43,1 x 42,4 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: oben rechts: "Bl. 313" (Feder in Rot)


Katalogtext:
Das im Nachlaß der Architektenfamilie Wolff aufbewahrte Blatt präsentiert Aufriß, Grundrisse und Situationsplan einer fünfachsigen Villa nach palladianischem Vorbild.
Aus dem Situationsplan wird deutlich, daß das Wohngebäude innerhalb eines quadratischen eingefriedeten Hofes liegt. Neben dem zentralen Vordereingang sind hier zwei Pförtnerhäuser plaziert, die gleichzeitig als Stall (rechts) und Remise (links) dienen.
Der Aufriß zeigt das Haupthaus zwischen den mit jeweils einem Wandbrunnen dekorierten Begrenzungswänden der seitlich des Hauses separierten Gartengevierte und den beiden schmiedeeisernen Gartentoren vor dem Hintergrund einer baumreichen Parklandschaft. Der Sockel sowie das Erdgeschoß des Gebäudes sind mit einer Bandquaderung versehen, die auch den leicht vorspringenden dreiachsigen Mittelrisalit mit drei großen Rundbogenöffnungen einschließt. Ein breites Gesims trennt das Obergeschoß ab und bildet gleichzeitig die Basis für die darauf aufliegenden einheitlichen Rechteckfenster. Oberhalb der Dachtraufe wird diese Ordnung in dem den Mittelrisalit fortsetzenden dreiachsigen Dachaufbau wiederholt, der die seitlichen Dachflächen überragt.
Die Grundrisse von Keller, Erdgeschoß und Obergeschoß lassen die durch alle Etagen gehende dreiteilige Grundstruktur erkennen, die auf dem klassischen Muster der italienischen Villa beruht. In der Mitte befindet sich im Erdgeschoß eine offene Eingangshalle und dahinter ein rückseitig dreiachsig geöffneter Gartensaal, dem ein Altan vorgelegt ist. Seitlich schließen sich zwei Wohnräume an, wobei bei dem linken eine halbkreisförmige Nische vor der Innenwand auffällt. An der Vorderseite sind seitlich der Halle zwei Nebenräume sowie Treppen plaziert, wobei die größere ins Obergeschoß führt, während die schmale Stiege an der rechten Außenwand in den von der Eingangstreppe aus zugänglichen Keller und die dort angelegte Küche führt. Die obere Etage folgt dieser Aufteilung, wobei der mittlere Raum drei Öffnungen zum Altan aufweist und der rechts anschließende Raum durch Wandeinbauten als Bibliothek gekennzeichnet ist.
Die architektonische Gliederung sowie die auf plastische Wirkung zielende Oberflächengestaltung einschließlich der eigenwillig schattierten Fensterhöhlen verweisen auf Johann Conrad Bromeis, der diesen Entwurf um 1810 angefertigt haben könnte.
Stand: Mai 2005 [UH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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