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12.2.13.2 - Entwurf für einen Konzertsaal, Aufriß



12.2.13.2 - Entwurf für einen Konzertsaal, Aufriß


Inventar Nr.: L GS 15260
Bezeichnung: Entwurf für einen Konzertsaal, Aufriß
Künstler: Johann Heinrich Wolff (1792 - 1869), Zeichner/-in
Datierung: 1810/11
Geogr. Bezug:
Technik: Graphit, Feder in Braun, braun und grau laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: "J HONIG & ZOONEN"
Maße: 38,7 x 49,6 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: oben rechts: "Bl. 380" (Feder in Rot)


Katalogtext:
Der in Graphit angelegte Aufriß eines zweigeschossigen Gebäudes, das von einem sechssäuligen Portikus in der Superposition von ionischer über dorischer Ordnung und abschließendem Dreiecksgiebel bestimmt wird, läßt sich in Verbindung bringen mit dem an Grandjean de Montignys Entwurf für den Ständesaal im Museum Fridericianum orientierten Grundriß L GS 6983. Das die dorische Ordnung abschließende Gebälk mit Metopen-Triglyphen-Fries zwischen den Geschossen sowie das der ionischen Ordnung entsprechende abschließende Gebälk mit figürlichem Fries gliedern die Architektur horizontal. In Übereinstimmung mit dem Grundriß wird die seitliche Mauer, die in beiden Geschossen als Quaderrustika ausgebildet ist, nur durch symmetrisch angeordnete Nischen mit antikischen Skulpturen unterbrochen, von denen allein die Darstellung des Apoll mit seiner Lyra eindeutig zu identifizieren ist. Auf Apoll verweisen auch das Saiteninstrument im Dreicksgiebel sowie die Theatermaske in der Bekrönung, die auf eine Funktion des Gebäudes als Theater schließen lassen. Ähnliche Motive finden sich auch bei Leo von Klenzes Entwurf für das Theater Napoleonshöhe von 1809/10 (Katalog München 2000, Kat.Nr. 21). Eine Theaterfunktion läßt sich aber aufgrund der fehlenden Bühne im zugehörigen Grundriß in diesem Fall nicht ablesen, vielmehr wäre eher an einen Saal für Konzerte und Rezitationen zu denken. Einen Entwurf für ein Konzertsaalgebäude in Kassel (an der Königstraße) hat interessanterweise 1808/13 ebenfalls Leo von Klenze vorgelegt (Katalog München 2000, Kat.Nr. 17). Man kann deshalb annehmen daß auch diese beiden eher wie Studien wirkenden Blätter in diesem Zusammenhang entstanden sind. Somit dürfte es sich hier mit hoher Wahrscheinlichkeit um Arbeiten Johann Heinrich Wolffs aus seiner frühen Lehrzeit in Kassel bei Grandjean de Montigny und Klenze um 1810/11 handeln.
Das Blatt enthält rückseitig Skizzen zu antiken figürlichen Szenen.
Stand: September 2004 [UH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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