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11.13.11.3 - Gesimsprofil (recto); Fensterrahmen, Aufriß und Schnitt (verso)



11.13.11.3 - Gesimsprofil (recto); Fensterrahmen, Aufriß und Schnitt (verso)


Inventar Nr.: L GS 15271
Bezeichnung: Gesimsprofil (recto); Fensterrahmen, Aufriß und Schnitt (verso)
Künstler: Johann Heinrich Wolff (1792 - 1869), Zeichner/-in, fraglich
Datierung: um 1820
Geogr. Bezug:
Technik: Graphit, Feder in Schwarz
Träger: Papier
Wasserzeichen: "(J. K)OOL"
Maße: 54,2 x 37,2 cm (Blattmaß)
Maßstab: unbeziff. Maßstab mit "4 Mod. oder 5 Fuß 4 Zoll" (r); unbeziff. Maßstab mit "6 Mod. oder 8 Fuß" (v)
Beschriftungen: recto oben rechts: "Bl. 80" (Feder in Rot)
verso: "nicht zum Schloß W. gehörig" (Graphit)


Katalogtext:
Das doppelseitig benutzte Blatt aus dem Nachlaß Wolff zeigt vorderseitig einen Sockel in Aufriß und Profil sowie rückseitig ein Fenster in gleicher Darstellungsart. Die in schwarzer Feder ausgeführten Werkzeichnungen weisen neben dem Fußmaß das aus Architekturtraktaten bekannte Modulmaß auf, das zur Ermittlung der korrekten Proportionen verwendet wurde.
Auffällig ist bei der Sockelausführung die ungewöhnliche hohe Plinthe ohne Gesimsabschluß. Der ca. 160 m hohe Sockel wäre als Unterbau für ein Präsentationsobjekt denkbar. Obwohl eine Graphitlinie vor dem Sockel auf das abfallende Gelände an der Ostseite des Friedrichsplatzes hindeuten könnte - Johann Heinrich Wolff war als Assistent von Bromeis in den Jahren 1819 bis 1821 an der Errichtung des Roten Palais beteiligt -, war eine Identifizierung des Architekturdetails bisher nicht möglich.
Für die hochrechteckige Fensterform auf der Blattrückseite war die für barocke Fenster übliche Proportion der Maueröffnung nach dem Normalmaß 1 : 2 (Breite : Höhe) grundlegend. Die eigentliche Fensterrahmung ist streng und zurückhaltend gegliedert. Den unteren Abschluß bildet eine gesimsartige Sohlbank, auf der die antikische Faszienrahmung aufsitzt. Die Fensterbekrönung gestalten Fries und Gesims. Bis auf das fehlende Innenprofil findet sich diese Form in den einfachen Rechteckfenstern im Obergeschoß des Roten Palais wieder. Möglicherweise wurde dieses Detail erst bei der Umsetzung verändert.
Das Wasserzeichen in der linken oberen Ecke ("OOL" = J. KOOL) fand sich bisher nur auf Blättern von Johann Heinrich Wolff aus seiner Pariser Studienzeit (s. z. B. L GS 15179).
Stand: September 2004 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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