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4.32.2.1 - Karlsruhe, Gartenpalais der Markgräfin Christiane Louise von Baden nach F. Weinbrenner, Ansicht der Nordseite und Grundriß des Untergeschosses



4.32.2.1 - Karlsruhe, Gartenpalais der Markgräfin Christiane Louise von Baden nach F. Weinbrenner, Ansicht der Nordseite und Grundriß des Untergeschosses


Inventar Nr.: L GS 15355
Bezeichnung: Karlsruhe, Gartenpalais der Markgräfin Christiane Louise von Baden nach F. Weinbrenner, Ansicht der Nordseite und Grundriß des Untergeschosses
Künstler: unbekannt
Datierung: 1822 (nach)
Geogr. Bezug: Karlsruhe
Technik: Feder in Schwarz, grau laviert
Träger: Transparentpapier
Wasserzeichen: -
Maße: 33,5 x 25,6 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: oben rechts: "Bl. 172." (Farbstift in Rot)
in der Darstellung: "Ansicht des Gartenpalais von der nördlichen und Garten Seite.", "Unter-Grund-Riss von dem Garten Palais" u. a. (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Die vorliegende Federzeichnung präsentiert das von Friedrich Weinbrenner entworfene Gartenpalais der Markgräfin Louise von Baden in zwei Darstellungen, einer Ansicht der Nordseite und einem Grundriß des Untergeschosses. Die Darstellung auf Transparentpapier entstand nach einer Lithographie in Weinbrenners Veröffentlichung "Ausgeführte und projectirte Gebäude" (Weinbrenner 1822, Tab. II). Der Zeichner, der die unvollendete, dreifach verkleinerte Nachzeichnung anfertigte, ist nicht bekannt. Neben diesem Blatt existieren zwei weitere Zeichnungen mit der Ansicht der Ostseite und dem Zwischengeschoßgrundriß (L GS 15356) sowie einem Querschnitt durch das Gebäude (L GS 15357). Das ehemals im Süden der Stadt, nahe dem Karlstor, gelegene Gartenhaus ist nicht erhalten. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurde es für den Bau des großherzoglichen Palastes wieder abgerissen.
In diesem Entwurf des Gartengebäudes kommt besonders Weinbrenners Auseinandersetzung mit dem Palladianismus zum Tragen, indem er ausgehend von einem überkuppelten, zentralen Hauptsaal auf die Grundidee der Villa Rotonda zurückgriff. Es finden sich jedoch auch englische und französische Stilelemente an dem zweieinhalbgeschossigen Bau, die in einer für die deutsche Architektur am Beginn des 19. Jahrhunderts typischen Art miteinander verbunden sind. Das Besondere des Entwurfs war der Haupteingang mit seiner grottenartigen Durchfahrt, die es den Besuchern erlaubte, mit dem Wagen hineinzufahren und geschützt ein- und auszusteigen. Diese Konstruktion orientierte sich an Objekten der französischen Architektur wie Claude-Nicolas Ledoux' Hôtel Thelusson in Paris (1778-81), das über einer Grotte errichtet worden war (Katalog Philadelphia 1986, S. 42f.). Neben der Durchfahrt befanden sich auf Untergeschoßebene Zimmer für die männliche Dienerschaft und das Küchenpersonal sowie Keller- und Vorratsräume.
Stand: September 2004 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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