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4.44.1.1 - Meiningen, erster Entwurf für einen Marstall, Lageplan



4.44.1.1 - Meiningen, erster Entwurf für einen Marstall, Lageplan


Inventar Nr.: GS 6062
Bezeichnung: Meiningen, erster Entwurf für einen Marstall, Lageplan
Künstler: Heinrich Christoph Jussow (1754 - 1825), Architekt/-in
Datierung: 1796
Geogr. Bezug: Meiningen
Technik: Graphit, Feder in Grauschwarz, aquarelliert
Träger: Papier
Wasserzeichen: keine Angabe
Maße: 29,8 x 47 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "Fuß"
Beschriftungen: unten mittig: "Situations Plan von dem neuen Marstalle in Me [...]" (modern mit Graphit ergänzt: "iningen") (Feder in Braun)


Katalogtext:
Im Jahre 1796 beauftragte Georg I. (1761-1803), Herzog von Sachsen-Meiningen, Jussow, Ideen zu einem neu zu erbauenden Marstall mit Reithaus für die Residenzstadt Meiningen zu erarbeiten. Vermutlich hat Wilhelm IX. seinen Baudirektor dem Meininger Verwandten, einem Sohn von Charlotte Amalie von Hessen-Philippsthal (1730-1801), empfohlen (Wilhelm IX. erwähnt Georg I. mehrfach in seinen Lebenserinnerungen; er hatte also nachweislich Kontakt zu ihm).
Überliefert wird das nicht ausgeführte Bauvorhaben durch vier Entwurfszeichnungen sowie zwei Briefe des Meininger Bauconducteurs Johann Andreas Schaubach (laut frdl. Auskunft von Eva Horbas, Thüringisches Staatsarchiv Meiningen, war Schaubach um 1796/97 Hofmaurermeister in Meiningen) an Jussow, die sich im Nachlaß erhalten haben. Weitere Quellen, etwa im Thüringischen Staatsarchiv Meiningen, konnten bisher nicht ausfindig gemacht werden (im Thüringischen Staatsarchiv Meiningen ist nur eine Akte zu der ab 1796/97 nach Entwürfen eines italienischen Architekten realisierten Reithalle vorhanden: Geh. Archiv Mgn. XVII B 20; Hinweise zu Jussow sind in dieser Akte nicht enthalten).
Der Marstall sollte als repräsentative, zwei Höfe umschließende Anlage in der Nähe des Schlosses Elisabethenburg errichtet werden. Wie der Situationsplan zeigt, grenzte er mit dem rückwärtigen Flügel an den Mühlengraben und mit dem östlichen an das Waisenhaus. Der Gestaltung der beiden Schaufassaden mit dem Reithaus nach Westen sowie dem Marstall nach Norden widmete Jussow jeweils zwei Aufrißentwürfe (GS 5887, GS 6063).
Mehrflügelige, ausgesprochen aufwendige Marstallanlagen mit integriertem Reithaus, das zumeist wie hier einen ganzen Flügel einnahm, wurden im 18. Jahrhundert häufiger errrichtet (vgl. dazu Skalecki 1992). Wie die Briefe von Schaubach zeigen, hat Georg I. regen Anteil an der Gestaltung des Marstalls genommen und Jussow detaillierte Vorgaben und Verbesserungsvorschläge geliefert.

Text übernommen aus Katalog Kassel 1999/CD-Rom [CL]


Literatur:
Katalog Kassel 1999/CD-Rom


Letzte Aktualisierung: 09.04.2015



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