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4.44.2.1 - Meiningen, Entwurf für den Heinrichsbrunnen, Vorderansicht



4.44.2.1 - Meiningen, Entwurf für den Heinrichsbrunnen, Vorderansicht


Inventar Nr.: L GS 14990
Bezeichnung: Meiningen, Entwurf für den Heinrichsbrunnen, Vorderansicht
Künstler: Hugo Schneider (1841 - 1925), Architekt/-in
Datierung: 1872
Geogr. Bezug: Meiningen
Technik: Graphit, Feder in Schwarz
Träger: Papier
Wasserzeichen: nict ermittelbar
Maße: 83,6 x 65 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "Fs. Rh."
Beschriftungen: unten rechts: "H. Schneider / Aachen 1872." (Feder in Schwarz)
unten rechts: "Marktbrunnen zu Meiningen / ausgeführt im Auftrage S.H. des Herzogs / von Meiningen." (Graphit)
verso: "2 Bl. [Au?]tografie für Lübecker Brunnen / 1 Brunnen Meiningen / Aufnahme Leuchter im Dom zu Bamberg" (Graphit)


Katalogtext:
1872 stiftete Herzog Georg II. von Sachsen-Meinigen den Bürgern seiner Haupt- und Residenzstadt den Heinrichsbrunnen. Er sollte daran erinnern, daß der Legende nach Heinrich II. 1003 die Meininger Stadtkirche stiftete und den Bau in der Folgezeit nach Kräften förderte (Müller 1990; Dehio Thüringen 1998, S. 803).
Schneider entwarf ein kreisrundes, flaches Becken, auf dessen stark profiliertem Rand zwei gotisierende, von schmiedeeisernen Laternen bekrönte Laufbrunnen mit polygonalen kleineren Becken als Wasserentnahmestellen aufsitzen. In der Mitte des großen Beckens erhebt sich die eigentliche Brunnensäule. Einen zentralen, gedrungenen Säulenschaft mit hoher Basis und Blattkapitell umstehen acht gleichartige, doch ungleich schlankere Säulen. Auf ihnen liegt eine Brunnenschale mit Blattfries auf, der über den Säulen Löwenköpfchen als Wasserspeier einbindet. Die Mitte der Brunnenschale nimmt wiederum ein Säulenschaft ein, dem in der unteren Hälfte vier kleine Säulen mit korinthisierenden Kapitellen vorgelegt sind, die Greifen als Schildhalter tragen. Auf der Spitze der Hauptsäule, die ebenfalls mit einem korinthisierenden Kapitell abschließt, steht die Figur eines gekrönten Herrschers in mittelalterlicher Gewandung, die in der Rechten ein Szepter, in der Linken ein Kirchenmodell hält: Heinrich II. als Gründer der Meininger Stadtkirche, dem Schneider zu Recht noch keine Kaiserkrone aufsetzte, da er erst 1003 zum römisch-deutschen König gekrönt worden war.
1873 wurde der Brunnen nach den Plänen von Hugo Schneider ausgeführt, wobei die Firma Wilhelm Pohl in Aachen wesentliche Teile der Bauplastik mit Ausnahme der von Wolf geschlagenen Kaiserfigur lieferte. Aufgrund starker Verwitterung wurde diese Figur 1968 durch einen Nachbildung von Gögel (Einhausen) ersetzt (s. Müller 1990).
Stand: September 2007 [LK]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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