12.2.7.6 - Entwürfe zu einer triumphalen Architektur, Aufriß (recto); Skizze eines Gegenstands mit Haken und Öse (verso)
Inventar Nr.:	GS 6295
Bezeichnung:	Entwürfe zu einer triumphalen Architektur, Aufriß (recto); Skizze eines Gegenstands mit Haken und Öse (verso)
Künstler:	Heinrich Christoph Jussow (1754 - 1825), Zeichner/-in
Datierung:	1808-1810
Geogr. Bezug:
Technik:	Feder in Braun
Träger:	Papier
Wasserzeichen:	-
Maße:	21,4 x 19,8 cm (Blattmaß)
Maßstab:	-
Beschriftungen:

Katalogtext:
Die beiden Entwurfsskizzen variieren eine auffällige Architektur, bestehend aus Kolonnaden mit einem Triumphbogenmotiv in der Mitte, überwölbt von einem großen Tonnengewölbe, das an der Stirnseite mit antiken Ornamenten wie Palmetten und Mäandern verziert ist. Die Rundbogennische über dem Tor bzw. Portikus beinhaltet jeweils eine Quadriga. Die Zweckbestimmung dieser Architektur mit Denkmalcharakter ist unklar. Das Motiv des Säulenportikus mit einer Quadriga in einer Lünettennische darüber erscheint ähnlich in dem Theaterentwurf GS 9559. Das ungewöhnliche Tonnengewölbe mit verzierter Stirnseite erinnert an einen Entwurf zu einer Basilika von Friedrich Gilly (Katalog Frankfurt a. M./München 1990, Nr. 10a).
Überraschenderweise findet sich im Nachlaß von Peter Joseph Krahe eine Zeichnung zu einer "Ehrenpforte zu Cassel" aus dem Jahre 1808, die Dorn (Dorn 1997, S. 20, Abb. 6, Nr. 538) als Kopie eines Entwurfs von Jussow für einen Ehrenbogen zum Einzug von König Jérôme I. von Westphalen identifizieren möchte. Eine diesbezügliche Zeichnung konnte aber in Jussows Nachlaß nicht gefunden werden. In diesem bescheidenen Entwurf von Krahe erscheint das Motiv einer Lünette mit einem rahmenden Rosettenfries und dem Relief einer Quadriga in der Mitte, das in Jussows Skizze ins Monumentale übersteigert ist. Möglicherweise besteht hier ein ursächlicher Zusammenhang.
Der fragmentarische Charakter der Zeichnung auf der Rückseite läßt keine genauere Bestimmung zu.

Text übernommen aus Katalog Kassel 1999/CD-Rom [UH]

Literatur: