4.40.2.1 - Lübeck, Dom, Paradies, mittlerer Portalbogen, Gewände, perspektivische Ansicht; Skizzen von Ornamentdetails

Katalogtext:
Vermutlich unter der Regentschaft des Bischofs Johann II. von Diest (1254-1259) entstand das dem Nordquerarm vorgesetzte Paradies des Domes über T-förmigem Grundriß. Das ursprüngliche Erscheinungsbild der im Stil der rheinischen Spätromanik geschaffenen Vorhalle unter Kreuzrippengewölbe wird heute durch die weitreichenden Restaurierungen der Jahre 1873 und 1886/87 sowie durch eine Rekonstruktion von 1975-1982 bestimmt (Dehio Hamburg/Schleswig-Holstein 1994, S. 440). Prägend für den Bauteil ist das reichhaltige Arkaden- und Vorlagensystem, das Ungewitter auf dem vorliegenden Blatt mit dem östlichen Gewändeabschnitt des mittleren Portalbogens dokumentierte. Das gestufte Gewände gliedern eingestellte, gewirtelte Granitsäulen mit vielfältig ausgebildeten Sandsteinbasen und -kapitellen. Auf knienden Konsolfiguren lagern die kurzen Sandsteinsäulen, die die Gurtbögen tragen. Die perspektivische Ansicht des Portalsausschnitts ergänzte Ungewitter durch einige Details wie einen der Ziersteine des Portalscheitels und den Abschnitt eines Bogenprofils.
Stand: August 2007 [MH]