4.40.2.2 - Lübeck, Dom, Detail des Lettners, Ansicht und Schnitt

Katalogtext:
Der im zweiten Viertel des 14. Jahrhunderts von Bischof Bocholt in Auftrag gegebene Lettner, der den Chor gegen die Vierung abgrenzt, ist eine dreijochige, nach vorne offene und auf acht Granitsäulen ruhende Halle, der eine Empore aufsitzt. Ungewitter dokumentierte nur das nördliche Joch und hier nur den oberen Teil des Lettners von der Höhe der Säulenkapitelle aus und ergänzte den Aufriß um Grundrisse und ein Profil. Auf den Kapitellen setzt der Kielbogen mit Maßwerkbehang an, der zur durchbrochenen Maßwerkbrüstung überleitet. Über den Stützen erheben sich zudem die hochgetürmten Figurenbaldachine mit den fast lebensgroßen Schnitzfiguren Marias und der Domheiligen, St. Johannes d. T., St. Nikolaus und St. Blasius. Dieser hölzerne Überbau wird der Werkstatt von Bernt Notke zugeschrieben und ist wahrscheinlich durch den Steinlettner des Magdeburger Domes beeinflußt (Dehio Hamburg/Schleswig-Holstein 1994, S. 443).
Ungewitter zeigte ebendiesen Ausschnitt des Lettners zusammen mit einigen Details im zweiten Band seines "Gothischen Musterbuchs" (Ungewitter 1856/1861, Bd. II, Taf. 212 u. 213).
Stand: August 2007 [MH]