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4.40.2.22 - Lübeck, Dom, Füllungsbrett; St. Jakobi, Einsegnungskapelle, Detail der Schranke, Vorzeichnung, Ansicht



4.40.2.22 - Lübeck, Dom, Füllungsbrett; St. Jakobi, Einsegnungskapelle, Detail der Schranke, Vorzeichnung, Ansicht


Inventar Nr.: Marb. Dep. 249,5
Bezeichnung: Lübeck, Dom, Füllungsbrett; St. Jakobi, Einsegnungskapelle, Detail der Schranke, Vorzeichnung, Ansicht
Künstler: Georg Gottlob Ungewitter (1820 - 1864), Zeichner/-in
Datierung: 1848/49
Geogr. Bezug: Lübeck
Technik: Graphit; Feder in Schwarz; braun laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 23,2 x 32,3 cm (Blattmaß)
21,4 x 31,2 cm (Darstellungsmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: oben mittig: "laufendes Ornament. / zum Anbinden" (Graphit; Feder in Schwarz)
oben mittig: "laufendes Ornament. / zum Anbinden" (Graphit; Feder in Schwarz) "Taf. 84"


Katalogtext:
Die Zeichnung diente als Vorlage für den Lithographen, der sie für Tafel 75 in Ungewitters "Gothischem Musterbuch" verwendete. Die als "laufendes Ornament" betitelte Darstellung zeigt zwei untereinander angeordnete Querfüllungen mit Rankendekor, die in zwei Varianten erscheinen. Während die obere nur die vegetabile Form einer Ranke mit gebogener Mittelrippe zeigt, ist die untere Ranke mit einem Dreipaß und einer Sternform verbunden, in die links die Halbfigur eines männlichen Heiligen mit Schwert und Schriftband (hl. Paulus) sowie rechts ein Kreis mit Wappenschild einbeschrieben ist. Beide Stücke konnten von Uwe Albrecht, Kiel, Lübecker Kirchen zugeordnet werden. Während das obere Ornament ein im Krieg verbranntes Füllungsbrett von einem Gestühl oder einer Schranke aus dem Lübecker Dom zeigt, was um so bemerkenswerter ist, als Ungewitter selbst den Fries der Marienkirche zugeordnet, ist das untere Ornament in der Lübecker St. Jakobi-Kirche zu verorten, wo es als Rähmteil zur Schranke der Einsegnungs-Kapelle gehörte.
In schwarzer Feder aufgebrachte Schraffuren schaffen zusammen mit der Weißhöhung und der braunen Lavierung, die den Werkstoff Holz anzeigen soll, einen starken plastischen Effekt. Der unterschnittene Charakter des Holzornaments läßt sich so vermitteln, ohne daß durch die Übersetzung in die Lithographie ein Verlust der darstellerischen Qualität zu befürchten wäre.
Als Vorstudie dieses Blattes entstand Marb. Dep. 249,51.
Ein Ornament in dem Vorlagenwerk der "Gothischen Holz-Architektur" (Ungewitter 1890, Taf. 32, untere Darstellung) ist sicher in Anlehnung an die Querfüllung aus dem Lübecker Dom entstanden.
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
David-Sirocko 1997, S. 81 m. Abb. 35


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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