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3.76.8.19 - Marburg, Elisabethkirche, Hochaltar, Detailskizzen, Ansicht (recto); Profilskizzen, Schnitt (verso)



3.76.8.19 - Marburg, Elisabethkirche, Hochaltar, Detailskizzen, Ansicht (recto); Profilskizzen, Schnitt (verso)


Inventar Nr.: Marb. Dep. 249,72
Bezeichnung: Marburg, Elisabethkirche, Hochaltar, Detailskizzen, Ansicht (recto); Profilskizzen, Schnitt (verso)
Künstler: Georg Gottlob Ungewitter (1820 - 1864), Zeichner/-in
Datierung: um 1855
Geogr. Bezug:
Technik: Graphit; Feder in Schwarz
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 29,6 x 23,3 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: in der Darstellung: Maßangaben, Erläuterungen (Graphit)


Katalogtext:
In der linken Blatthälfte dokumentierte Ungewitter den linken Wimperg des Hochaltars der Elisabethkirche in Marburg, der ihn vermutlich wegen der Darstellung des Zwickelreliefs interessierte, die die im "Physiologus" beschriebene Geschichte um die Erweckung der Jungen des Pelikans und der des Löwen zeigt. Nur diesen Teil der Zeichnung zog er anschließend in schwarzer Feder nach. Auch der aufsteigende Bogen mit Blattbesatz, der von Ungewitter in der rechten unten Blattecke gezeichnet wurde, stammt vom Hochaltar. Unter dem Titel "Laufendes Ornament“ findet er sich im ersten Band des "Gothischen Musterbuchs" (Ungewitter 1856/1861, Bd. I, Taf. 33,1). Das aufsteigende Blattornament oben mittig, das auch zu diesem Ausstattungsstück gehört, läßt sich ebenfalls in dieser Publikation nachweisen (Ungewitter 1856/1861, Bd. 1, Taf. 26,3). Ungewitter verzeichnete es als Laubbosse vom Ende des 13. Jahrhunderts aus Marburg. Als Laubbosse werden die blattartigen Gestaltungen bezeichnet, "welche die Kanten von Wimpergen, Fialenriesen, selbst von lothrechten Theilen beleben und ihre gerade oder geschwungene Linie unterbrechen" (in: Matthes Rorizer’s "Püchlein von der Fialengerechtigkeit mit einem Vorwort von Reichensperger"). Im Hinblick auf die Frage nach einer allgemein gültigen Gesetzmäßigkeit bei der gotischen Form- und Konstruktionsbildung - einem für Ungewitter ebenfalls zentralen Thema - führte Reichensperger in dem Vorwort weiter aus, daß für diese Teile ebenso wie für die Kreuzblumen scheinbar allgemeine Maßbestimmung gelten würden. In der Wirklichkeit aber wechseln "die Verhältnisse derselben je nach dem Charakter des Werks, zu welchem sie gehören, so daß es keineswegs thunlich erscheint, die in dem angeführten Püchlein angegebene in allen Fällen zur Verwendung zu bringen".
Auf der Blattrückseite befinden sich einige Profilskizzen sowie eine Liste von Zahlen, die wohl als Maßangaben zu deuten sind.
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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